Heiligenhaus Der alte Waschbeton soll weichen

Heiligenhaus · Der 800 Quadratmeter große Platz vor St. Suitbertus wird saniert und soll ein echtes Schmuckstück werden.

 Pfarrer Alfons Demand, Heinz Malzkorn und Rolf Hitzbleck (v. l.) begutachten den aktuellen Zustand des Kirchenvorplatzes.

Pfarrer Alfons Demand, Heinz Malzkorn und Rolf Hitzbleck (v. l.) begutachten den aktuellen Zustand des Kirchenvorplatzes.

Foto: Blazy Achim

"Zwei bis drei Stunden" braucht Heinz Malzkorn jede Woche, wie er sagt, um den Platz vor der Pfarrkirche St. Suitbertus und das Drumherum in Schuss zu halten. Das wird in wenigen Monaten wohl leichter fallen. Denn die 800 Quadratmeter große Fläche wird für einen sechsstelligen Betrag komplett saniert. Dann soll der Platz nicht nur besser aussehen, sondern auch pflegeleichter sein als der bisherige Schotter und Waschbeton.

"Unter 200.000 Euro" liegen die Gesamtkosten, sagte Kirchenvorstand Rolf Hitzbleck gestern. Gemeinsam mit Pfarrer Alfons Demand erläuterte er die Pläne des Landschaftsbauers Grünpartner. Das erwünschte Ergebnis: "Ein Schmuckstück, das das Stadtbild vervollständigt." Davon kann bei dem Platz im aktuellen Zustand kaum die Rede sein, das ist den Organisatoren schon lange klar. Das Vorhaben erforderte allerdings schon bisher langen Atem: "Vier lange Sitzungen mit Stadt und Denkmalschutzbehörden" gehörten laut Hitzbleck ebenso dazu wie Feinabstimmung mit dem Erzbistum Köln, das den Löwenanteil der Kosten trägt.

Malzkorn formuliert es praktisch: "Der neue Boden liegt noch in Köln." Präzis gemeint ist das Geld für Baustoffe, die die rund 45 Jahre alten Waschbetonplatten ersetzen sollen. Sie tragen so klangvolle Namen wie "Modula Plus Granitoid" oder "Palladio" in Mittelgrau. Außerdem kommen gelber Basalt und Granit zum Einsatz.

 Brüchige Platten, Schotter, Poller - diese Zutaten sollen bald ausgedient haben auf dem Platz vor St. Suitbertus.

Brüchige Platten, Schotter, Poller - diese Zutaten sollen bald ausgedient haben auf dem Platz vor St. Suitbertus.

Foto: Achim Blazy

Verschwunden sind schon zwei rund 100 Jahre alt Buchen - aus Sicherheitsgründen. "Äste waren schon aus der Kronen gefallen", wie Hitzbleck sagte. Außerdem habe das Wurzelwerk die Straße hochgedrückt. Aber Grün soll es wieder geben. Gedacht ist an maximal drei Meter hohe Platanen, die künftig das grüne Dach über ebenfalls neuen Sitzgelegenheiten bieten sollen.

Wenn alles wie am Schnürchen klappt, kann in etwa sechs Wochen Baubeginn sein. Am liebsten wäre es Hitzbleck, wenn die Bauarbeiten schon vor Weihnachten abgeschlossen wären. Inklusive der Details wie Beleuchtung von Platz und Kirche sowie einer neuen Stromversorgung mit versenkbaren Steckdosen in den Platzecken.

Zwei Fragen sind aktuell noch offen. So hat man zwar Vorstellungen davon, wie der Platz künftig heißen könnte, will sie aber seitens des Kirchenvorstands nicht der Gemeinde vorsetzen oder gar aufdrängen. In zwei Wochen ist Pfarrfest, dann geht die Meinungsbildung weiter. Nur einen Namen schließt Hitzbleck vorsichtig aus: "Domplatz wird es wohl nicht werden." Zwar habe die Gemeinde das erzbischöflich-juristisch verbriefte Recht, die Pfarrkirche St., Suitbertus "Dom" zu nennen, allerding nur mit dem Beiwort "Unser".

Und mit der Stadt muss noch ein Detail geklärt werden. "Auf jeden guten Platz gehört ein Kunstwerk", so Hitzbleck. Mit dem bisherigen Vorschlag - drei Stelen aus dem Atelier des stadtbekannten Künstlers Josef Vavro - habe sich die Verwaltung nicht recht anfreunden können. Erst sollen nun einmal die Platanen stehen, dann werde man neu verhandeln.

(RP)
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