Heiligenhaus Der Sozialverband VdK ist für viele wie eine zweite Familie

Heiligenhaus · Seit 2001 hat sich die Mitgliederzahl von damals 90 auf heute 280 Mitglieder verdreifacht.

 Ehrenamt hoch zwei: Gabriele Zscherpe ist Vorsitzende des Sozialverbandes VdK und Behindertenbeauftragte der Stadt.

Ehrenamt hoch zwei: Gabriele Zscherpe ist Vorsitzende des Sozialverbandes VdK und Behindertenbeauftragte der Stadt.

Foto: achim blazy

Gabriele Zscherpe ist Vorsitzende des Sozialverbandes VdK und Behindertenbeauftragte der Stadt - zwei Ehrenämter die sie auf Trab halten. Viele Vereine haben einen andauernden Mitgliederschwund zu verzeichnen, doch die Mitgliederzahl im Sozialverband VdK steigt. Ein bundesweiter Trend, der sich auch im Heiligenhauser Ortsverband deutlich zeigt. Seit 2001 der Vorstand komplett neu besetzt wurde, und Gabriele "Gaby" Zscherpe quasi von ihrem Mann empfohlen wurde und den Vorsitz übernahm, konnte die Zahl der Mitglieder von damals 90 auf heute 280 Mitglieder verdreifacht werden.

"Mit dabei sind Menschen im Alter von 30 bis 95 Jahren. Natürlich mit einem Schwerpunkt bei den älteren Semestern. Aber auch aus vielen anderen Nationen sind Menschen dabei", freut sich die Vorsitzende des siebenköpfigen Leitungsteams über die große Gemeinschaft, die sie VdK-Familie nennt. "Ich suche nicht die Grenzen, sondern die Gemeinsamkeiten."

2010 wurde Zscherpe zudem noch vom Rat als ehrenamtliche Behindertenbeauftragte berufen. Gemeinsam mit der Seniorenbeauftragten Christel Donalies bildet sie ein starkes Team, das regelmäßig und oftmals bei hohem Andrang in der Bürgersprechsprechstunde im Bürgerbüro bei Fragen hilft und als Richtungsweiser dient. Für Fragestellungen, das Alter, Behinderungen oder die Versorgung betreffend, ist sie also zur Fachfrau geworden. Nicht nur die Sprechstunde, auch der VdK, eigentlich "Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands", steht jedem offen. Er positioniert sich nicht nur politisch auf Seiten der sozial Benachteiligten, sondern berät und begleitet die Klienten, wenn nötig, bis vor das Sozialgericht.

Für Gabriele Zscherpe (66) und ihren Mann Karl-Heinz "Kalle" Zscherpe (77) ist die gemeinsame Arbeit Herzenssache, trotz vieler Stunden Arbeit und zahlreicher Kilometer auf dem Tacho. Denn der Sozialverband definiere sich, so das Paar einstimmig, vor allem über das Persönliche an der Basis. Persönliche Besuche, bunt gestaltete Einladungen für jeden, individuelle Geburtstagswünsche und ausgeklügelte Tischordnungen sowie für jeden ein persönliches Wort, darüber freuen sich die Mitglieder, denen vor allem die regelmäßigen Treffen wichtig sind. Die Heiligenhauserin Josefine Händel ist seit 63 Jahren Mitglied im VdK und gehört damit zu den vier langjährigsten Mitgliedern, wie viele Ehrungen, zuletzt eine goldene Brosche zeigen. "Der VdK ist wie eine zweite Familie", erzählt sie. "Vor allem die gemeinsamen Fahrten machen viel Freude." Das Interesse an den Fahren ist immer groß. "Schon bei der Mitgliederversammlung ist der Bus meist so gut wie voll", so Zscherpe.

Das Adventsfest im Köpi3, in dem sich der Verband pudelwohl fühlt, jedoch ist, neben den gemeinsamen Gesangsfesten und regelmäßigen Referentenbesuchen zu aktuellen Themen, eine der größten Attraktionen, erzählt die ehemalige Musiklehrerin. "Im letzten Jahr hat mein Mann wieder 180 Adventstüten randvoll gepackt. Darüber freuen sich alle immer sehr." Nicht nur dort wird deutlich, wie wichtig Unterstützer für den Verband sind. Allein mit den fünf Euro monatlichem Mitgliedsbeitrag sei das gar nicht zu stemmen.

Mäzenin Alice Thormählen, die "Grande Dame" der heimischen Wirtschaft, ist eine langjährige Verbündete des Sozialverbandes, ebenso wie Gisela Dalbeck von der Süßmosterei, die regelmäßig den Apfelsaft für die Adventstüten sponsert. Auch der heimische Handel hilft gern. "Wir spüren allerdings, dass viele unterstützende Firmen nicht mehr da sind", so Gabriele Zscherpe. Ihr Wunsch sei es nun, jemanden zu finden, der ihr das Amt in ein paar Jahren abnehmen kann. Dem VdK aber will sie treu bleiben.

Weitere Informationen zum VdK gibt es bei Gabriele Zscherpe unter Telefon 02056 69224.

(sade)
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