Ratingen Die Bahn fährt bald wie geschmiert

Ratingen · Bei der Neuverlegung der Gleise werden Schienenschmieranlagen eingebaut.

Die Bahnen der U72 werden künftig nicht mehr quietschend um die Kurve fahren.

Die Bahnen der U72 werden künftig nicht mehr quietschend um die Kurve fahren.

Foto: Blazy Achim

Jahrelang wurde am Projekt Düsseldorfer Platz herumgefeilt, auch Juristen mussten nach Bürger-Klagen zu Rate gezogen werden, nun aber kann es losgehen. Baubeginn ist im September, die Fertigstellung ist für Herbst 2017 geplant. Während der Arbeiten hält die U72 an der Weststraße - anders lässt sich der Platz nicht umbauen, betonten jetzt Vertreter der Rheinbahn bei der Vorstellung des etwa 13,7 Millionen Euro teuren Projektes. Die Erneuerung des wichtigsten zentralen Verkehrsknotenpunktes ist für Bürgermeister Klaus Pesch auch ein wichtiges Zeichen für dieses Eingangstor zur Stadt.

Martin Husmann, Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), freut sich besonders über das neue Angebot für Nutzer des ÖPNV: "Wir versprechen uns eine deutliche Verbesserung für alle Kunden, die zwischen Bahn und Bus wechseln. Außerdem passt die Architektur gut ins Stadtbild." Über die Bedachung - ja oder nein - hatte es in Ratingen Diskussionen gegeben. Letztlich entschied man sich dafür. Niemand will Bus- und Bahnkunden im Regen stehenlassen.

Rheinbahn-Vorstandssprecher Michael Clausecker sagte bei der Übergabe der Förderbescheide vom VRR: "Mit Hilfe der Fördergelder rückt der lang erwartete Start des Projekts in greifbare Nähe - schon im Oktober dieses Jahres wird der erste Spatenstich sein. Innerhalb der Bauzeit von rund einem Jahr entsteht hier ein hochmoderner Verknüpfungspunkt wie aus dem Bilderbuch. Kurze, barrierefreie Wege zwischen Bus und Stadtbahn zu schaffen, ist unser Hauptanliegen bei der Gestaltung der neuen Verkehrsanlage am Düsseldorfer Platz - und an die Fahrradfahrer ist natürlich auch gedacht." Durch die multimodale Verkehrsverknüpfung verbessere sich die Situation für alle Fahrgäste deutlich. Dazu trage auch der Bau des neuen Pavillons mit integriertem Rheinbahn-Kunden-Center in großem Maße bei. "Wir freuen uns darauf, bald loslegen zu können." Er betonte auch die wichtige Verbindung zwischen Bus, Bahn und Rad: "Das Rad ist das am schnellsten wachsende Verkehrsmittel." Daher werde es am neuen "Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB) Ratingen-Mitte, so die Bezeichnung, auch 48 überdachte Stellplätze für Drahtesel geben. Und mit Blick auf die teuren Pedelec-Räder (mit Elektro-Unterstützung) würden auch abschließbare Fahrrad-Boxen aufgestellt. Sie gibt es in Ratingen sonst nur noch am Bahnhof Ost. Die vor Jahren installierte Video-Überwachung wird beibehalten. Die Bilder der Kameras werden in der Rheinbahn-Zentrale in Düsseldorf ausgewertet und aufgezeichnet.

Bei der Neuverlegung der Gleise für die Wehrhahn-Linie U72 werden in den Kurven, wo Bahnen bekanntlich gerne und laut quietschen, Schienenschmieranlagen eingebaut. Auch die Gleise selbst werden "entdröhnt" durch Rasen sowie hochelastische Gleiskörper, erklärte Andreas Ferlic von der Rheinbahn.

(RP)
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