Heiligenhaus Die "Eisvögel" suchen das Abenteuer

Heiligenhaus · In Heiligenhaus hat sich ein neuer Pfadfinder-Stamm gegründet. Das Besondere: Er ist konfessionell übergreifend: "Wir möchten alle einladen mitzumachen, Konfession spielt hier keine Rolle, im Gegenteil Für uns ist das gelebte Integration, im ganz normalen Alltag", sagt Silke Ringmayer.

 Etwa ein Dutzend Kinder kommt schon regelmäßig zu den Treffen des Stammes. Der Chef, Stammesführer genannt, ist Boris Dellit (links).

Etwa ein Dutzend Kinder kommt schon regelmäßig zu den Treffen des Stammes. Der Chef, Stammesführer genannt, ist Boris Dellit (links).

Foto: A. Blazy

Echte Entdecker kann nicht mal Nieselregen von Abenteuern abhalten. Auch wenn die dünnen Bindfäden vom Himmel es dem gemeinsamen Lagerfeuerfeuer gar nicht so leicht machen - aber genau das gehört für echte Abenteurer eben einfach dazu.

Das ist natürlich auch beim frisch gegründeten Pfadfinder-Stamm "Eisvogel" so. Seit Anfang Februar bauen Silke und Stephan Ringmayer sowie Stephanie und Boris Dellit die Pfadfinder-Truppe auf, die zum Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) gehören. Anders als in der schon länger in Heiligenhaus bestehenden katholischen Pfadfindergruppe der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) ist der neue Pfadfinderstamm überkonfessionell.

Etwa zwölf Kinder konnten bisher begeistert werden, Tendenz steigend. "Die Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniert ganz gut", freut sich Stammesführer Boris Dellit. Ihn kann auch ein Beinbruch nicht von seinem nicht ganz so neuen Hobby abhalten. "Ich war selbst Pfadfinder und konnte viel mitnehmen", erzählt er. Das geht auch Silke Ringmayer so. "Unterhalten wollen wir die Kinder nicht, das sollen sie selbst tun. Was gespielt wird und wie, das soll ganz demokratisch entschieden werden. Unsere Aufgabe ist höchstens, Impulse zu setzen."

Und so erobern sich die jungen Pfadfinder das Gelände des Stammheimes am Dammweg. Das soll aber nur Treffpunkt sein. Und so lässt sich die Truppe kaum zügeln, denn ihre Heimat Heiligenhaus will entdeckt werden. "Wann geht's in den Park?", fragt der Pfadfinder-Nachwuchs. Beim Treffen in der vorherigen Woche hat man bereits den Spielplatz an der Butterwelle erkundet. "Der ist noch so schön naturnah", sagt Ringmayer. Die Sechs- bis Elfjährigen sind die Wölflinge, welche sich Namen und Begriffe für das Leben in der Meute, ihrer Gruppe, aus dem "Dschungelbuch" von Rudyard Kipling entliehen haben. "Wie die Romanfigur Mowgli lernen sie, sich in der Gruppe zurecht zu finden, Regeln für das Gruppenleben zu beachten, Aufgaben zu übernehmen, auf andere Rücksicht zu nehmen und tolerant zu sein, aber auch ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen", erklären die Organisatoren.

Einmal in der Woche treffen sich die Wölflinge zur Meutenstunde. Wilde Spiele und Toben gehört hier genauso dazu wie das Erkunden bekannter und neuer Orte. "Wir würden uns wünschen, dass noch ein paar Elf- bis Fünfzehnjährige zu uns stoßen", sagt Dellit. "Als große Aktivitäten stehen in diesem Jahr zum Beispiel das Landespfingstlager mit fast 500 Teilnehmern in Dortmund und das Bundeslager mit ca. 5000 Teilnehmern an der Mecklenburger Seenplatte auf dem Programm." Die Aufbaugruppe trifft sich jeden Freitag, 16 bis 18 Uhr, bei ihrem Stammesheim am Dammweg 26. Das ist auch vom Panoramaweg gut erreichbar.

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden sich auf "http://www.stamm-eisvogel-heljens.de"

(sade)
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