Ratingen Die ganze Schule hilft dem kleinen Diar

Ratingen · Der neunjährige Iraker leidet an Thalassämie, einer schweren Bluterkrankung. Nur eine Stammzellenspende verspricht Heilung. Seine Erich-Kästner-Grundschule hat für Montag eine Typisierungsaktion organisiert. Mitmachen kann jeder.

 Schulleiterin Britta Sülzen und Diar hoffen mit den Mitschülern der Klasse 2a der Erich-Kästner-Schule auf einen Erfolg der Typisierungsaktion am Montag.

Schulleiterin Britta Sülzen und Diar hoffen mit den Mitschülern der Klasse 2a der Erich-Kästner-Schule auf einen Erfolg der Typisierungsaktion am Montag.

Foto: D. Janicki

"Da ist aus einer spontanen Idee eine Riesenwelle der Hilfsbereitschaft geworden - wir hätten gar nicht damit gerechnet, dass das solche Ausmaße annimmt." Britta Sülzen, Schulleiterin der Erich-Kästner-Grundschule, macht sich aber grundsätzlich keine Sorgen darum, dass der Montagnachmittag an ihrer Schule ein großer Erfolg aus besonderem Anlass wird. Die ganze Schulgemeinde will dem neunjährigen Diar helfen. Der Zweitklässler leidet an Thalassämie. Eine Krankheit, die nur durch Behandlung mit fremden Stammzellen zu heilen ist. Bei der Typisierungsaktion am Montag geht es darum, potentielle Stammzellenspender zu finden.

"Die Aktion ist zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer", sagt Anke Hellmig, Sprecherin der Westdeutschen Spendezentrale (WSZE) in Breitscheid. Denn einen passenden Spender zu finden, gleicht der Suche nach einer Stecknadel im Heuhaufen.

Die notwendigen Daten werden auf denkbar einfache Weise gewonnen: "Bei einer Typisierung wird in wenigen Sekunden ein Abstrich von der Mundschleimhaut genommen - das ist es im Prinzip", erklärt Hellmig. Aus diesen Mustern können Experten Merkmale herauslesen. Die wiederum müssen exakt zu denen des Patienten passen. So finden potentielle Spender und Empfänger zusammen. Die eigentliche Stammzellenspende ist erst der mögliche, zweite Schritt. "Wer sich typisieren lässt, muss damit zugleich sein Einverständnis zu einer Stammzellenspende geben", sagt Hellmig.

Am Montag wird eine Mitarbeiterin an der Kästner-Grundschule die Typisierung durchführen. Sie wird außerdem das komplette Vorgehen erklären und Fragen beantworten. Das Motto der Hilfe: "Hoffnung auf Leben geben".

Die Schule selbst hat nicht nur den Kontakt zur WSZE organisiert. An der Erfurter Straße wird das Programm für den Neunjährigen gestaltet. Diar kommt aus dem Irak, besucht die Grundschule seit dem vergangenen Jahr.

Um 17 Uhr stellen Kinder der Schule, die an dem Projekt "MuKuS" in den Bereichen Tanz und Percussion gearbeitet haben, ihre Ergebnisse vor - bei hoffentlich schönem Wetter auf dem Schulhof. "Im Rahmen des Bereiches ,Bildende Kunst' ist die Entstehung unseres schuleigenen Mosaiks zu begutachten", ergänzt die Schulleiterin. Musikalische Darbietungen der Schüler, die Darstellung der Entstehungsgeschichte des schuleigenen Mosaikes sowie das Felix-Spielmobil sorgen an diesem Nachmittag für Unterhaltung. Auch für Speis und Trank ist gesorgt. Getränke Neubert stellt der Schule kostenlos einen Getränkewagen zur Verfügung. Die gesamten Einnahmen des Tages gehen an die Westdeutsche Spendezentrale. Besonders freut sich Britta Sülzen schon vorab auf den Besuch von Vertretern der katholischen und der evangelischen Kirchengemeinde: "Sie werden uns das Geld aus der Kollekte beim ökumenischen Gottesdienst während der ZeltZeit bringen."

(mvk)
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