Heiligenhaus Die Stadt feiert und zeigt ihre vielen Gesichter

Heiligenhaus · Vier Tage lang war die Heiligenhauser Innenstadt im Ausnahmezustand: Das Stadtfest lockte auch bei durchwachsenem Wetter die Besucher in die "Mitte".

 Im ehemaligen Pastorat gab es beim Stadtfest Kunst zu sehen, hier ein Werk von Sadam / Oldhaus und Viktor. Vermutlich wird dies die letzte Ausstellung in den Räumen gewesen sein, denn das Grundstück samt Gebäude soll verkauft werden.

Im ehemaligen Pastorat gab es beim Stadtfest Kunst zu sehen, hier ein Werk von Sadam / Oldhaus und Viktor. Vermutlich wird dies die letzte Ausstellung in den Räumen gewesen sein, denn das Grundstück samt Gebäude soll verkauft werden.

Foto: Achim Blazy

Die Füße im Sand und mit dem Cocktail in der Hand zurück lehnen, dazu eine spannende Partie Beachvolleyball verfolgen - einmal im Jahr wird der Kirchplatz zum Urlaubsort mitten in der Stadt. Auf den Pflastersteinen wartet der Sandstrand jedes Jahr wieder zum Stadtfest für vier Tage auf die "Kurzzeit-Urlauber", die hier eine Auszeit vom Alltag genießen.

Schon seit Jahren werden - vom TVH organisiert - mehrere Tonnen Sand zwischen Haupt- und Kettwiger Straße aufgeschüttet. Zwei offizielle Beachvolleyballplätze, eine große Tribüne und die Cocktailbar machen das Strandgefühl dann wieder perfekt. Beim NeanderenergieCup für die Hobbyspieler am Freitagabend, dessen Finale wieder im Flutlicht ausgespielt wurde. Das Team "Frida" schlug im Finale das Team "Mein persönlicher Favorit" mit 2:1, die Organisatoren freuten sich auch besonders über das Team "Volleyknaller", die sich erst mittags im Schulunterricht für die Teilnahme entschieden haben.

 Private Verkäufer boten am Samstag auf der Trödelmeile kleine und große Schätze, Klimbim und Kleinode an.

Private Verkäufer boten am Samstag auf der Trödelmeile kleine und große Schätze, Klimbim und Kleinode an.

Foto: Blazy Achim

Die Heiligenhauser und ihre Gäste aus der Region lassen sich dabei auch nicht von durchwachsenem Wetter von ihrer Begeisterung fürs Stadtfest abbringen, das sich mit wolkenverhangenem Himmel, und mit vereinzelten Schauern, wie am Donnerstagabend, nicht ganz von seiner besten Seite zeigte.

Wer dennoch ein Dach über dem Kopf brauchte, für den lohnte sich ein Besuch in der Ausstellung im Alten Pastorat. Dank Spenden konnte man das Gebäude für eine weitere, womöglich letzte Ausstellung des Kunstquadrates herrichten (ein zügiger Verkauf des Grundstückes wird angepeilt) - und das Künstlerkollektiv sorgte gemeinsam mit internationalen Gästen dafür, dass dieser Besuch in Erinnerung bleiben sollte.

 Musik gehört selbstverständlich auch zum Stadtfest, wie hier von Kick 'n Rush.

Musik gehört selbstverständlich auch zum Stadtfest, wie hier von Kick 'n Rush.

Foto: Blazy Achim

Der Schwerpunkt der Ausstellung "MOReALS" lag dabei, wie der Name schon impliziert, auf Wandmalereien. Die ersten sichtbaren Veränderungen machten in dervergangenen Woche "KJ 263" und "Kami" aus Krakau: Sie gestalteten das Alte Pastorat von außen, "ein wahrer Kraftakt", wie es von den Künstlern heißt. Für eins der Motive stand Lucas Cranach Pate. Auch innen zeigte sich das Alte Pastorat in komplett neuem und vor allem spannendem Gewand. Ob auf der nackten Wand oder auf Leinwand, die Kreativität des Kunstquadrates hat in den vergangenen Jahren die Feste in der Innenstadt mit einem ganz eigenen Akzent ergänzt. Im Jahr 2014 hatten die Künstler das seit 2008 leerstehende Gebäude "gekapert" und zu den Neanderland-Tatorten erstmals malerisch gestaltet. Die immer größer gewordene Anzahl von Anhängern der Kulturschaffenden wird gespannt sein, welche Wege die Künstler nach dem Verkauf des Gebäudes finden werden, ihre Werke zu zeigen.

Dann vielleicht wieder an der frischen Luft. Und in der boten am Samstag bei der Trödelmeile private Verkäufer ihre kleinen und großen Schätze, Klimbim, und Kleinode feil.

Mehr als 160 Anmeldungen hatte es im Vorfeld beim Veranstalter des Stadtfestes, dem Kulturbüro, gegeben, und die Zahl der Anfragen war auch noch kurz vor dem Stadtfest hoch. "Irgendwann ist aber einfach ein Anmeldestopp notwendig, wir müssen schließlich auch planen", sagte Kulturbüro-Chef Stephan Nau.

(sade)
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