Heiligenhaus Donnelly macht Lust auf Wiederholung

Heiligenhaus · Das traditionelle Konzert zwischen den Jahren im Club war diesmal etwas ganz Besonderes.

 Albie Donnelly ist Stammgast im Club. Auch diesmal gab er mit seiner Band zwischen den Jahren in Heiligenhaus sein einziges Konzert in der Region.

Albie Donnelly ist Stammgast im Club. Auch diesmal gab er mit seiner Band zwischen den Jahren in Heiligenhaus sein einziges Konzert in der Region.

Foto: Achim Blazy

Älter sind sie geworden - sowohl die Männer in den schwarzen Anzügen mit den schicken Krawatten auf der Bühne als auch die Frauen und Männer, die begeistert vor der Bühne stehen. Älter bedeutet aber keinesfalls nicht weniger stimmungsvoll, nicht weniger begeistert und nicht weniger musikalisch - eben typisch das traditionelle Albie Donnelly-Konzert zwischen den Jahren im Club an der Hülsbecker Straße.

"Ich bin seit Jahren dabei, das ist für mich schon so etwas wie ein Pflichttermin", sagt Verena Sander aus Essen: "Ich bin schon bei dichtestem Schneetreiben hierhin gekommen, weil ich die Atmosphäre im Club so toll finde, die dem Charakter von Albies Musik so sehr entspricht." Die Dame aus dem Ruhrgebiet war nicht die einzige von weiter her. Wer sich auf der Hülsbecker Straße die parkenden Fahrzeuge genauer ansah, stieß schnell auf Kennzeichen aus Duisburg, Düsseldorf, Krefeld und sogar vom Niederrhein. Kein Wunder, ist das doch das einzige Konzert von Donnelly und seiner Band Supercharge in der Region.

Viele der Menschen, die sich von den Donnelly-Klängen in ihren Bann ziehen lassen, sind "Wiederholungshörer". Wer ihn einmal gesehen hat, der vergisst ihn so schnell nicht: Donnelly ist eben der Mann mit der Glatze, der nicht nur ein begnadeter Blues-Musiker ist, sondern ein Künstler, der mit seiner trockenen Art einfach nur begeistert. Wenn er mit seinem Rauschebart und der Sonnenbrille, dazu gesegnet mit einer intensiv-markanten Stimme, auftritt, rocken er und seine Band einfach. Es ist die Mischung aus Rhythm'n'Blues, Funk und einem Jazz, der viele rockige Einschläge hat, die das Publikum fasziniert - präsentiert in einer Show, die voller Energie steckt.

Wer das einmal erlebt hat, der will es wieder sehen. Das mag abgedroschen klingen, doch wer das mittlerweile schon traditionelle Donnelly-Konzert zwischen den Jahren im Club erlebt hat, der weiß, dass es stimmt. Denn an der Hülsbecker Straße war es voll wie lange nicht mehr.

Die Fans drängten sich in den dunklen Raum, die Luft war heiß und schwitzig - fast ein bisschen wie in einer Blues-Kneipe in New Orleans. Eben genau die richtige Atmosphäre für einen Konzertabend, bei dem der Meister einmal mehr alle Facetten seines Könnens zeigte. Der Funke jedenfalls sprang mit den ersten Takten über. Und als die Stimmungs-Lunte richtig brannte, gab es kein Halten mehr.

Das war auch schon in den Jahren davor nicht anders, aber in diesem Jahr schien es fast so, als würde der frühere Studiomusiker von Bob Geldof noch ein paar Kohlen mehr auflegen. Woran es lag? Schwer zu sagen, vielleicht war es für viele im Publikum der ersehnte Abschied von den besinnlichen Weihnachtstagen gepaart mit einer Zeitreise in die eigene Jugend oder in schwüle Blues-Nächte Nordamerikas.

Und auch ein bisschen Dankbarkeit, dass es dem sympathischen Musiker gut geht. Denn viele waren bei jenem denkwürdigen Konzert vor drei Jahren dabei, als Donnelly in der Pause zusammenbrach und ins Krankenhaus musste.

"Das hat uns damals einen großen Schrecken eingejagt, aber die Fans auch gleichzeitig noch enger an Albie irgendwann gebunden", findet der Ratinger Piet Schröder. Und das wird hoffentlich noch lange so sein.

(RP)
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