Hösel Doppelausstellung in Hösel eröffnet

Hösel · Oberschlesisches Landesmuseum erinnert an vergessene Persönlichkeiten.

 Eva von Tiele-Winckler ist eine Ausstellung in Hösel gewidmet.

Eva von Tiele-Winckler ist eine Ausstellung in Hösel gewidmet.

Foto: Achim Blazy

Als am Internationalen Museumstag im Oberschlesischen Landesmuseum die Doppelausstellung zu Ehren von Eva von Tiele-Winckler und dem Komponisten Heinrich Schulz-Beuthen eröffnet wurde, war das ein Appell des stellvertretenden Landrates des Kreises Mettmann, Michael Ruppert, an das Publikum. Mit seinen Ausstellungen zu wichtigen historischen Ereignissen trage das Oberschlesische Landesmuseum seit seinem Bestehen 1983 aktiv zum Brückenbau auf internationaler Ebene bei.

Zuvor hatte die NRW-Landtagsabgeordnete und Vorstandsvorsitzende der Stiftung Haus Oberschlesien, Marie Luise-Fasse, die Gäste begrüßt. Nach Mitternacht erst mit vielen Eindrücken von einer Reise aus dem Baltikum zurückgekehrt, betonte sie, wie wichtig ein vereintes Europa in einer Zeit sei, in der Grenzen wieder eine neue Bedeutung erhalten.

"Kultur kennt keine Grenzen. Sie befruchtet Länder und Regionen", unterstrich Ratingens Bürgermeister Klaus Konrad Pesch in seinem Grußwort. Werk und Leben der beiden wichtigen Beuthener Persönlichkeiten, die heute in Vergessenheit geraten sind, müssten den Menschen wieder nahe gebracht werden.

Eine andere starke Persönlichkeit war Eva von Tiele Winckler. Sie bewirkte so viel nahm sich selbst stets zurück. So beschrieb Ausstellungskuratorin Izabella Wójcik-Kühnel aus Kattowitz in ihrer bewegenden Einführungsrede den Gästen "Mutta Eva", wie Eva von Tiele-Winckler liebevoll genannt wurde. "Christliche Nächstenliebe als Basis des Handelns war für sie immer ihr Leitmotiv". Mutter Eva schuf 28 "Friedenshort" genannte Pflegeheime und 40 Heime für obdach- oder elternlose Kinder, die dort in kleinen familienähnlichen Gruppen erzogen wurden.

Noch heute sind die Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort und ihre beiden Tochtergesellschaften in den sozial-diakonischen Arbeitsfelder der Jugend-, Behinderten- und Altenhilfe tätig. So hatten es sich drei Schwestern von der Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort in Freudenberg, die dem OSLM für die Ausstellung viele Exponate zur Verfügung gestellt hat, nicht nehmen lassen, zur Ausstellungseröffnung nach Ratingen zu kommen.

(RP)
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