Heiligenhaus Dringend gesucht: Flächen für Firmen

Heiligenhaus · Axel Pollert (SPD) führt den neuen Ausschuss für Wirtschaftsförderung. Ein Gespräch über die Aufgaben.

 In den bestehenden Heiligenhauser Gewerbegebieten und -ansiedlungen (wie hier an der Talburgstraße) geht es eng zu. Neue Flächen nutzbar zu machen ist eine Langzeitaufgabe.

In den bestehenden Heiligenhauser Gewerbegebieten und -ansiedlungen (wie hier an der Talburgstraße) geht es eng zu. Neue Flächen nutzbar zu machen ist eine Langzeitaufgabe.

Foto: Achim Blazy

Nicht erst mit Beginn der neuen Legislaturperiode suchen die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung nach Lösungen für die Probleme mit der Gewerbesteuer. Erst zu Beginn des Jahres wurde der Wirtschaftsbeirat als beratende Institution für die Wirtschaftsförderung gegründet. Nach den Kommunalwahlen wurde zusätzlich der Wirtschaftsförderungsausschuss gebildet, dessen 16 Mitglieder am 23. Oktober erstmals offiziell zusammentreten. Er soll Peter Parnow und sein Team von der politischen Seite aus unterstützen.

Die konkreten Aufgabengebiete des neuen Ausschusses und ihre Priorisierung müssen sich noch herausstellen, aber die Ausgangslage ist klar. "Die Gewerbesteuer entwickelt sich zu einem dauerhaften Problem für Heiligenhaus", sagt der Ausschussvorsitzende Axel Pollert (SPD). "In einem Gutachten der IHK wurde bereits festgestellt, dass der Branchenmix in unserer Stadt hinter der Zeit zurück ist. Außerdem fehlen uns akut Gewerbeflächen - egal ob für den Zuzug neuer Firmen oder um der Entwicklung bestehender Unternehmen gerecht zu werden." Doch nach den Vorstellung Pollerts muss sich ein Wirtschaftsförderungsausschuss nicht nur um diese harten, sondern auch um die weichen Faktoren kümmern. "Schulen, Infrastruktur und Wohnen sind ebenso Themen für den Ausschuss wie der demografische Wandel und damit verbunden der Fachkräftemangel oder die Kinderbetreuungsmöglichkeiten in unserer Stadt." Doch bevor in diesen Punkte Lösungen zu erwarten sind, muss sich der neue Ausschuss erst mal finden. In einer gemeinsamen Sitzung mit dem Beirat der Wirtschaftsförderung hatte man sich mit den geplanten Gewerbeflächen Grüner Jäger und deren Berücksichtigung im Regionalplan auseinandergesetzt. "Zunächst mal müssen wir uns über den Stand der Wirtschaftsförderung informieren, danach können wir Ziele erarbeiten und Ideen entwickeln." Doch Wunder wird auch der neue Ausschuss nicht vollbringen können. Das Flächenproblem kann nur langfristig gelöst werden, ist abhängig vom Regionalplan und vom Flächenerwerb.

Auch für die brachliegenden Gewerbe werden die Ausschussmitglieder keine Investoren aus dem Hut zaubern - zumal hier insbesondere im innerstädtischen Bereich die Bemühungen sinnvoller Weise ohnehin in eine andere Richtung laufen: Verschiedene Gewerbegrundstücke in Innenstadtnähe sollen die Option einer Wohnbebauung bekommen.

Auch der Einzelhandel wird den Ausschuss beschäftigen. "Für das Stadtzentrum sind die ersten Schritte gemacht, aber ein Erfolg ist nicht alleine vom politischen Willen und dem Handeln der Verwaltung abhängig. Jetzt sind die Händler gefragt, die Immobilieneigentümer und nicht zuletzt die Bürger, die zum Einkaufen hierher kommen müssen." Bedenklich findet Pollert die Ankündigung, dass der Rewe-Markt an der Hauptstraße 2016 schließen will.

Wie genau Beirat und Ausschuss zusammenwirken, ist noch nicht geklärt. Gemeinsame Sitzungen würden den Rahmen eines Ausschusses sprengen, bei getrennten Treffen muss der Informationsaustausch gewährleistet werden.

(stemu)
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