Ratingen Ebert-Schüler kochen für japanische Gäste

Ratingen · Eine Delegation interessierte sich besonders für den Hauswirtschaftsunterricht in Theorie und Praxis.

Ratingen: Ebert-Schüler kochen für japanische Gäste
Foto: Blazy, Achim (abz)

Elias und Selin aus der Klasse 7b der Friedrich-Ebert-Realschule auf der Philippstraße waschen und schneiden Erdbeeren, während Klassenkamerad Julian Orangenscheiben abreibt. Sie bereiten einen Erdbeersalat zu. Unterstützt werden sie dabei von Takako Saito, Kindergartenleiterin aus Ibaragi und Yuko Kurisaka, Professorin der Universität Okayama. Während Kazuko Ishibaschi, Lehrerin an einer Highschool in Tokyo, sich eifrig Notizen machte, sahen weitere ihrer Kolleginnen interessiert zu, wie die zwölf Schüler der Arbeitsgemeinschaft unter Aufsicht von Lehrerin Karin Rauer an mehreren Stationen Obstsalate und Küchlein zubereiteten. Es wurden viele Fotos gemacht. Zwischendurch legten sie auch selber Hand an und halfen den Schülern beim Schneiden und Abwaschen. Dann ging es zum gemeinsamen Essen in das Nachbarzimmer, wo die von den Schülern liebevoll angerichteten und servierten Salate von allen gemeinsam verspeist wurden. Die von den Schülern selbst gebackenen Küchlein, auch Gugels genannt, gab es dann für alle Besucher als kleines Geschenk von der Schule.

Die Besucherinnen der Ratinger Schule sind allesamt Mitglieder einer japanischen Delegation, bestehend aus insgesamt sieben Professorinnen, Lehrerinnen, Kindergarten- und Amtsleiterinnen. Ziel ihres Besuches ist es, unter anderem Erkenntnisse über den Hauswirtschaftsunterricht in Japan zu gewinnen. Am gestrigen Mittag stand bei ihnen bereits der Besuch einer Düsseldorfer Montessori-Grundschule und des Lintorfer Gymnasiums auf dem Programm, bevor es gegen Mittag zur Hauswirtschafts-AG in die Ratinger Realschule ging.

"Wir möchten die deutsch-japanische Freundschaft weiter pflegen und fördern. Wir möchten ein positives Bild von Deutschland zeigen, welches mittels Multiplikatoren auch in Japan vermittelt wird", erklärte Peter Blumenstengel aus Lintorf, der zusammen mit seiner Frau Yukiko als so genannter Volunteer (Freiwilliger) auf privater Basis diesen Besuch organisiert hatte. Die beiden Ratinger haben selber viele Jahre in Japan gewohnt, wo Blumenstengel im Deutschen Fremdenverkehrsamt für Japan und Korea in Tokyo gearbeitet hatte. Während dieser Zeit hatte er Kontakte geknüpft. Seine Frau fungiert dabei als Dolmetscherin. Angelika Melzer, Leiterin der Ratinger Realschule, sagte gerne zu, als Blumenstengel bei ihr nachfragte, ob ein Besuch des Hauswirtschaftsunterrichts möglich sei. Als Schule, in der Kinder aus insgesamt etwa 40 Nationen unterrichtet werden, sei es kein Problem gewesen, der japanischen Delegation diesen Besuch zu ermöglichen.

Die Japanerinnen waren begeistert, mit welcher Herzlichkeit sie an den vier Tagen in Deutschland aufgenommen wurden und wie viele Informationen sie in der kurzen Zeit erhalten haben.

Die Delegationsmitglieder werden im Anschluss an ihre Reise einen Bericht über ihre Erkenntnisse und Erlebnisse erstellen, der dann als Fachliteratur in Japan veröffentlicht und an Pädagogen weitergereicht wird.

(mvk)
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