Ratingen Edel-Metzger auf dem Wochenmarkt

Ratingen · Fünf Freunde gründeten das Start up Steakschmiede. Seit Mai besuchen sie donnerstags und samstags Ratingen.

 Christoph Reuter (l.) und Richard Beaudin betreiben auf dem Ratinger Wochenmarkt neuerdings die Steakschmiede.

Christoph Reuter (l.) und Richard Beaudin betreiben auf dem Ratinger Wochenmarkt neuerdings die Steakschmiede.

Foto: Dietrich Janicki

Längst ist der Wochenmarkt nicht nur reine Einkaufsstätte. Er ist auch so etwas wie ein Treffpunkt. Nun wird er um einen Erlebnisfaktor bereichert, neuerdings sind die Jungs von der Steakschmiede mit dabei. Aber sie verkaufen nicht einfach Fleisch, dem Zeitgeist entsprechend bieten sie aus ihrem schwarz folierten Wagen exquisite Stücke vom japanischen Wagyu, der österreichischen Alpenkuh oder einem Iberico-Schwein an.

"Wir haben ein Faible für gutes Fleisch", fasst Benedikt Holzhinrich die grundsätzliche Idee zusammen. "Wir" sind der gelernte Koch Benedikt Holzhinrich, Hendrik Hollenborg, Alessandro Causarano, Daniel Klossek und Tobias Thüner, fünf Freunde aus Lüdinghausen. Dieser Flecken im Kreis Coesfeld bei Münster war bislang für seine drei Wasserburgen bekannt. Aber hier wachsen auch junge Unternehmer heran. Sie verstehen sich als Fleischsommeliers, deren Leidenschaft besondere Produkte sind.

Bei ihnen geht es nicht um Sülze oder Hack, sondern den Unterschied zwischen Tomahawk- und Rib-Eye-Steak. Genetik der Rinderrassen, Haltung, Fütterung, Fettverteilung, geradezu leidenschaftlich werden die Steakschmiede, wenn es um das beste Reifeverfahren geht. "Dry aged" natürlich, das Lieblingswort der Steakfans. So viel Qualität hat ihren Preis, das Entrecôte kostet 56 Euro pro Kilo, das Kilo vom Havelländer Apfelschwein schlägt mit 35 Euro zu Buche und ein Kilo Kobe-Roastbeef kostet 199 Euro. "Aber das sind ja auch ganz besondere Fleischsorten, die man nicht jeden Tag isst." Spielte Geld keine Rolle, könnte man das aber. Denn die Zubereitungsarten sind äußerst variabel. Außer den Erklärungen zu ihren besonderen Produkten entwickeln die Fünf von der Steakschmiede Rezepturen. In einer sogenannten Lackierung, die aus Honig und Balsamico besteht, wird beispielsweise karamelisiert. Wer die Anleitung für ein komplettes Essen braucht, wird auf der Homepage der Firma unter dem entsprechenden Reiter "Rezepte" fündig. "Wir sind ein junges Unternehmen", folgerichtig werden crossmedial alle Vertriebskanäle inklusive der sozialen Medien genutzt. Und online kann natürlich auch bestellt werden. "Noch am gleichen Tag wird versendet", speziell mit Kühl-Akkus verpackt kommt das Fleisch beim Besteller an. Um aber auch "direkten Kundenkontakt zu haben" und weil Ratingen über einen so "traditionellen Wochenmarkt" verfügt, wird der Verkaufsstand auch hierhin verlegt. Übrigens können hier jede Menge Kulinarika probiert werden. Auf Wunsch und nach Gusto werden entsprechende Probierportionen frisch auf dem Grill zubereitet.

Glaubt man der sommerlichen Feelgood-Komödie "Kiss the cook" sind derlei Foodtrucks der Trend schlechthin. Die fleischigen Köstlichkeiten sind auf jeden Fall eine Liebeserklärung an qualitativ hochwärtiges Essen.

(RP)
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