Ratingen Ein Hobby rund um die emsige Biene

Ratingen · Der Ratinger Bienenzuchtverein stellt am kommenden Mittwoch im Medienzentrum ein neues Buch vor.

 Begehrte Anlaufstation: Die SPD besuchte die Imker in Ost auf ihrer Sommertour.

Begehrte Anlaufstation: Die SPD besuchte die Imker in Ost auf ihrer Sommertour.

Foto: Achim Blazy

Das wird spannend und informativ. Am kommenden Mittwoch, 26. November, um 19 Uhr wird die Chronik des Ratinger Bienenzuchtvereines von 1868 im Medienzentrum, Peter-Brüning-Platz 3, vorgestellt. Alle Ratinger sind dazu eingeladen.

Jeder kennt sie: die Biene. Ohne die emsige Arbeit unzähliger Honigbienen wäre nicht nur unser Tisch kärglicher gedeckt, sondern unsere heimische Flora und Fauna würde ebenfalls verarmen. Aber was haben Imker damit zu tun? Ernten sie nicht nur den Honig und bieten den Bienen eine Unterkunftsmöglichkeit? Und wozu ein Verein, etwa nur für Stammtischgespräche älterer Damen und Herren? Weltweit wird die Wirtschaftsleistung der Bienen nach Angaben der Landesanstalt für Bienenkunde an der deutschen Universität Hohenheim auf 70 Milliarden Dollar pro Jahr geschätzt und auch jeder Einwohner in Ratingen, der Obst und Gemüse im Garten hat, könnte ohne die Bienen kaum etwas ernten.

Aber der Einsatz von Pestiziden bei der Landwirtschaft, Parasitenbefall und Krankheiten haben den Bienen in den letzten Jahren stark zugesetzt. Nein, ohne die Unterstützung durch die Imker könnte die Biene heute kaum noch überleben.

Der Ratinger Bienenzuchtverein bildet das Netzwerk zum Austausch aller Erkenntnisse aus Praxis, Wissenschaft und Forschung. Nur wenn alle Imker und Imkerinnen in einem Verbreitungsgebiet in etwa über die gleichen Kenntnisse zur Bekämpfung der Varroa-Milbe verfügen, haben sie auch eine Chance, den Kampf gegen diesen Parasiten nicht ganz zu verlieren. Der Interessengemeinschaft des Ratinger Imkervereines ist es auch zu verdanken, dass die Hauser Allee so aussieht wie heute und nicht durch Platanen gesäumt wurde - wie beabsichtigt.

Dies alles wurde aber nur möglich durch die enge Zusammenarbeit des Vereines mit der Stadt Ratingen. Hier zogen bisher alle an einem Strang. Politik, Verwaltungsführung und zuständige Fachämter wussten immer, dass dies zum Wohle aller Bürger war, denn "die Biene fliegt zwar bis zu fünf Kilometer im Umkreis, hält sich dabei aber nicht an Partei-Grenzen", heißt es bei den Imkern. Zugegeben, der Altersdurchschnitt in den Imkervereinen ist meist hoch, denn vielfach ist es erst aus zeitlichen Gründen nach einem Berufsleben möglich, sich intensiv um die Bienchen zu kümmern. Es ist aber ein großer Vorteil, wenn einem "Neu-Imker" in der ersten Zeit immer ein erfahrener Imker-Pate mit Rat und Tat zur Seite stehen kann.

Der Imkerverein war auch wichtig in den Zeiten von Krieg und Not: Denn was geschah mit den Völkern im Winter ohne Nahrung? Wer versorgte sie, wenn der Imker in den Krieg ziehen musste? Hatten wir früher mehr oder andere Bienen, mehr Imker und mehr Honig? Ist die Imkerei nur etwas für Pfarrer, Ärzte, Lehrer und Beamte? Nein, diese Frage kann sofort beantwortet werden. Die Imkerei ist für jeden geeignet und - wie sagte es Hans Schwabe, selbst langjähriger Imker im Verein: "Die Imkerei ist wie eine Droge, wer die Stockluft gerochen hat und die Tierchen pflegte, kann bis ins hohe Alter nicht mehr davon lassen".

(RP/kle)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort