Advent Ankunft Ein Mann mit Herz für Spielzeugträume

Ratingen · Die Kinder-Klassiker gehen in seinem Laden schon die Wände hoch - soll heißen, dass die Stellfläche von 65 Quadratmetern im Einkaufszentrum an der Eisenhüttenstraße im Geschäft von Jörn Morgenroth auf der normalen Stellfläche schon mal keinen Platz mehr haben.

 Jörn Morgenroth liebt die Rockmusik, arbeitete lange als Musik-Promoter. Sein neues Metier: Spielzeug.

Jörn Morgenroth liebt die Rockmusik, arbeitete lange als Musik-Promoter. Sein neues Metier: Spielzeug.

Foto: A. Blazy

Wie kommt nun ein jetzt 42 Jahre alter Mann, in Ratingen geboren und nach mancher Schleife durch verschiedene Berufe und manches Land immer wieder hier geblieben - wie kommt der dazu, einen Shop für Kinderklamotten, -Spiele, -Spielzeug, -Bücher und -CD zu eröffnen? Und das schon mit Ende 30? Bedeutet doch ein Geschäft eine gewisse Beständigkeit und auch Einschränkung - falls die wilde Welt dagegen steht. Bedeutet doch ein solches Kleinunternehmen für einen rockenden Schlagzeuger und späteren Band-Promoter viel mehr Gediegenheit als die Zeit hinter den Drums und für die Kollegen, die noch rumziehen.

Es bedeutet erst einmal die grundsolide Schule in Lintorf mit einem anschließenden Wirtschaftsabitur in Ratingen. Da waren schon mal mehr kaufmännische Dinge implantiert als das Kleine und das Große Einmaleins. Die Ausbildung bescherte dann den Beruf, in dem man Werbevorlagen herstellt, heute sicher verständlicher als Computergrafiker umschrieben. Das ist so, als wenn der eigene, überbordende Einfallsreichtum mit programmierter Kontrolle sinnbringend kanalisiert wird. Daneben gab es aber auch noch die Band "Salvados", heiß geliebt und mit sieben Mann keinesfalls ein Kleinunternehmen. Morgenroth bearbeitete das Schlagzeug.

Irgendwann hatte er persönlich ausgerockt und gründete mit seinem langjährigen Freund Andreas Mainka eine Firma für Musikpromotion. Das war 1999 und damals voll gut und auch noch bis zum Mai 2015. Doch inzwischen gehörte zu Jörn Morgenroth eine Familie - seine Frau Maisha war Hebamme, die gemeinsamen vier Kinder waren schon auf der Welt, der Laden lief, die Musikträume waren vielleicht nicht ausgeträumt, aber hatten zu einem Zeitpunkt stattgefunden, als es am besten passte. Die Zwei-Mann-Firma wurde also aufgelöst. Auch mit ein bisschen Wehmut. Aber immerhin. Und nun wünscht er sich, dass alles so bleibt, wie es jetzt ist: Jörn und Maisha Morgenroth kommen beide aus Ratingen, wohnen schön und nicht weit von ihrem Geschäft. Sie sind erst mal an einem erfreulichen Ziel angekommen. Kein schlechter Start fürs Weitermachen.

(gaha)
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