Ratingen/Heiligenhaus Ein Rettungsdienst versorgt zwei Städte

Ratingen/Heiligenhaus · Ratingen und Heiligenhaus sollen zusammenarbeiten, Hösel, Eggerscheidt und Homberg werden schneller erreicht.

 Ein Rettungswagen der Feuerwehr Ratingen bei einem Einsatz. Zum 1. Januar 2015 soll der Rettungsdienst der Feuerwehr Heiligenhaus zusätzlich übernommen werden. Die Planungen laufen auf Hochtouren.

Ein Rettungswagen der Feuerwehr Ratingen bei einem Einsatz. Zum 1. Januar 2015 soll der Rettungsdienst der Feuerwehr Heiligenhaus zusätzlich übernommen werden. Die Planungen laufen auf Hochtouren.

Foto: Achim Blazy

Jede Minute zählt, jede Minute kann entscheidend sein. Und im Rettungsdienst geht es vor allem darum, Zeit zu gewinnen, so früh wie möglich am Einsatzort zu sein. Dieses Ziel wollen die Städte Ratingen und Heiligenhaus so gut wie möglich in der täglichen Arbeit erreichen - auch deshalb streben sie eine enge Kooperation an, die in der Praxis längst über das Stadium bloßer Tuchfühlung hinausgeht. Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses konnten sich auf ihrer ersten Sitzung nach der Sommerpause vom Stand der Dinge überzeugen.

Die Verwaltung hat eine Vorlage erarbeitet, die den Weg weist. Und der sieht so aus: Zum 1. Januar 2015 soll der Rettungsdienst der Feuerwehr Heiligenhaus von der Stadt Ratingen übernommen werden, die Fachkräfte werden also in das Ratinger Feuerwehrteam integriert. Die Rettungswache Heiligenhaus am Standort der Feuerwehr- und Rettungswache Heiligenhaus soll erhalten bleiben, aber durch die Feuerwehr Ratingen betrieben werden. Aus Ratinger Sicht liegen die Vorteile auf der Hand: 1. Die nördlichen Stadtteile Hösel, Eggerscheidt und Homberg profitieren von einer schnelleren Versorgung. 2. In etwa 400 Einsätzen pro Jahr kann die Eintreffzeit des Rettungswagens bei der Versorgung Ratinger Bürger deutlich verkürzt werden. 3. Die Stadt Heiligenhaus sichert den Betrieb ihres Rettungsdienstes ab, der durch die geringe Größe der Organisationseinheit zurzeit gefährdet ist. 4. Die Mitarbeiter der Feuerwehr Heiligenhaus können entsprechend ihrer Qualifikation sowohl im Brandschutz als auch im Rettungsdienst eingesetzt werden.

Bereits seit dem Jahr 2009 arbeitet man im Hintergrund enger zusammen. Die Ratinger Feuerwehr übernimmt in Zeiten, in denen Krankenwagen im Dienst sind, die Krankentransporte im Stadtgebiet Heiligenhaus. Nun soll eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung den arbeitsrechtlichen Rahmen für die Übernahme des Rettungsdienstes in Heiligenhaus herstellen.

Und was ist mit den Kosten für die Bürger? Auch hier soll sich das Ganze aus Sicht der Verwaltung rechnen. "Für den Bürger wirken sich die marginalen Erhöhungen nicht merklich aus, da die Einsätze des Rettungsdienstes in der Regel durch die Krankenkassen und die Krankenversicherer getragen werden." Im Gegenzug gebe es für die Patienten eine deutlich besser aufgestellte rettungsdienstliche Versorgung. Die Kostenträger, so die Verwaltung, stehen der Kooperation beider Städte positiv gegenüber. Der Haupt- und Finanzausschuss beauftragte die Stadtspitze, in die konkreten Verhandlungen mit der Stadt Heiligenhaus einzutreten.

(RP)
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