Interview: Gero Keusen Ein Schützenfest für alle Generationen

Ratingen · Der Vorsitzende der St. Sebastiani-Bruderschaft freut sich auf die zahlreichen Festivitäte, die am 1. August beginnen.

Interview: Gero Keusen: Ein Schützenfest für alle Generationen
Foto: Blazy, Achim (abz)

Beim diesjährigen Schützenfest gibt es einige Veränderungen, gerade beim Programm des Festzelts. Worauf können sich die Besucher freuen?

Keusen Wie in jedem Jahr werden wir unseren Gästen ein abwechslungsreiches Programm bieten. Der Festausschuss mit Bernhard Vogel an der Spitze hat neben der aus Radio und Fernsehen bekannten Band W.I.P.S. zur "Oldie-Party" am Schützenfestfreitag auch für die Unterhaltung am Samstagabend einen "bayerischen Abend" organisiert. Die Jungschützen sind im Programm ebenfalls berücksichtigt. Nicht zu vergessen das Programm im "Dumeklemmer-Dorf" und unsere Kirmes.

Wird die Baustelle am Rathaus den Ablauf des Schützenfests besonders stören?

keusen Seit 1433 marschieren wir Schützen begleitet von den meist in Ratingen ansässigen musikalisch erstklassigen Tambourcorps und Musikzügen aus der Umgebung durch unsere Stadt. Oberst Peter Krümmel und sein Team werden auch in diesem Jahr wieder "begeh - und bereitbare" Wege finden. So verlegen wir die Aufstellung des Regiments von der Minoritenstraße weg zur Lintorfer Straße, wie es früher immer war.

Sie bekommen in diesem Jahr einen neuen Schützenpfarrer. Haben Sie Daniel Schilling schon besonders eingewiesen?

Keusen Eine Unterweisung vom Schützenchef ist sicher nicht nötig! Zunächst ist Pfarrer Schilling noch kein Schützenpfarrer. Dieses Prädikat muss man sich verdienen und es hat auch bei seinen Vorgängern etwas gedauert. Dennoch haben wir Pfarrer Schilling kennenlernen dürfen als jemanden, der in der Tradition seiner Vorgänger am Brauchtum interessiert ist und als einen Geistlichen, der im engen und guten Dialog mit seinen Pfarrmitgliedern ist. Wir freuen uns sehr auf die persönlichen Begegnungen mit ihm. An dieser Stelle darf ich aber auch Dr. Brinkmann und Herrn Schulte nennen, die als evangelische Pfarrer uns Schützen unterstützen im ökumenischen Gedanken.

Was würden Sie jemandem sagen, der die Schützen noch nicht kennt. Was zeichnet sie besonders aus?

keusen Gibt es das? Nein, im Ernst: Uns Schützen und Reiter wird man am besten in den Kompanien kennenlernen als eine sehr soziale, generationsübergreifende Gemeinschaft, in der versucht wird, die Werte der Bruderschaft mit Leben zu füllen. Mich persönlich berühren die vielen positiven Begegnungen in der Schützenfamilie gerade auch in den "Freud und Leid-Momenten", die jeder im Leben kennengelernt hat. Für Außenstehende ist dies oft nicht so erkennbar und darum laden wir gerne ein, uns näher kennenzulernen.

Viele Vereine klagen über Nachwuchssorgen. Die Ratinger Schützen auch?

keusen Wir erleben hier Schwankungen und ich persönlich wünsche mir hier mehr Engagement. Wir stellen aber auch fest, dass es für viele Jugendliche ein sehr breites Spektrum von Aktivitäten gibt. Selbstkritisch halte ich fest, dass nicht alle unsere Veranstaltungen außerhalb des Schützenfestes "Event-Charakter" haben. Dennoch überzeugt die Teilnahme der Jungschützen am Schützenfest, obwohl viele wegen des Studiums oder der Ausbildung nicht mehr in Ratingen wohnen. Gerne werden die "Oldie-Party" und die Tage des Schützenfestes als feststehende Termine genutzt, um sich mit Klassenkameraden und Freunden zu verabreden.

CHRISTIANE BOURS STELLTE DIE FRAGEN

(RP)
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