Ratingen Eine Soiree im Stil des 19. Jahrhunderts

Ratingen · Der Ratinger Michael Troesser lädt für heute erstmals zu einem Kultursalon ein - für philosophische, politische oder auch literarische Gespräche.

Er erfüllt sich damit einen Traum. "Die Idee hatte ich schon lange, allerdings brauchte es auch eine gewisse Vorbereitungszeit", fasst Michael Troesser sein Herzensprojekt zusammen. Heute wird erstmals der von ihm initiierte K24 Kultursalon stattfinden. Was der Kulturliebhaber damit ins Leben rufen möchte, ist ein "Ort der Partizipation und Kommunikation".

Im Klartext: Es entsteht keine weitere Bühne, von der herab das Publikum bespaßt wird, schon gar keine weitere Kleinkunstbühne. Überhaupt ist Troessers Anliegen nicht kommerzieller Natur. Letztlich möchte er eine "Plattform schaffen, auf der sich Menschen zu verschiedenen, relevanten Themen austauschen". Diese Diskussionsgrundlage kann philosophischer, politischer oder auch literarischer Art sein. "Ich habe fünf Termine angestoßen, nun soll sich die Sache entwickeln."

Vorbild seiner Salonabende sind die berühmten Soirees des 19. Jahrhunderts. Jeder soll sich dabei aktiv einbringen können - alles geht, nichts muss. Vor allem sollen die Zusammenkünfte Ideenschmiede für weitere kulturelle Angebote, Themen und Darbietungen sein. Offensichtlich passt das, der Auftaktabend "Südwärts - Eine literarisch-musikalische Reisen in den Süden Europas" ist bereits ausverkauft. Das Interesse an den Darbietungen des Autors und Aphoristikers Jürgen Wilbert, der zusammen mit dem Sänger und Gitarristen Jochen Jasner den Abend gestaltet. ist groß. 40 Plätze gibt es, alle Karten sind verkauft. Eine weitere Veranstaltung soll mit der bekannten Autorin Carmen Thomas stattfinden. Die Frau, die einst mit den Verwendungs- und Anwendungsmöglichkeiten von Urin für Furore sorgte, spricht diesmal über alternative Energieformen. Dass sie sich an der Kreuzstraße 24 die Ehre geben wird, kommt daher, dass Michael Troesser und sie seit langem miteinander bekannt sind. Außerdem angekündigt ist zum Beispiel ein Abend zur "Digitalen Revolution". Mit diesen drei Beispielen soll die Bandbreite skizziert werden. Ausufernd soll das nicht werden, nicht von der Anzahl der Termine und vor allem nicht hinsichtlich der Besucher. Exklusivität ist Teil des Konzepts. Außerdem soll keine Soiree ausschließlich den Kopf mit hörenswerten oder debattierwürdigen Dingen füllen. Optimalerweise ist das Fazit des Abends, mit allen Sinnen erlebt zu haben. Der Genuss soll dabei nicht zu kurz kommen, zur literarisch-musikalischen Expedition in den Süden gibt es beispielsweise passende Wein. "Die Menschen, die sich begegnen, sollen einen Raum für Reflexion und Inspiration haben in einer Atmosphäre von Toleranz und Offenheit", fasst Troesser zusammen.

Kontakt: E-Mail michael.troesser@t-online.de .

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