Kreis Mettmann Einmal volltanken in vier Stunden

Kreis Mettmann · RWE nimmt Ladesäule für Elektroautos im Kreis Mettmann in Betrieb.

 Die neue Stromladesäule am Kreishaus Mettmann stellten Landrat Hendele und Rainer Hegmann (RWE) vor.

Die neue Stromladesäule am Kreishaus Mettmann stellten Landrat Hendele und Rainer Hegmann (RWE) vor.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Elektroautos sind nicht nur eine umweltfreundliche Alternative zum herkömmlichen Fahrzeug, es gibt auch immer mehr Menschen, die sich dafür interessieren. Deswegen nahmen Landrat Thomas Hendele sowie Rainer Hegmann und Marc Ratajczak von RWE gestern eine der ersten öffentlichen Strom-Schnellladesäule im Kreis Mettmann in Betrieb.

Vor den Parkplätzen des Kreishauses befindet sich nun die Stromtankstelle, an der alle Elektroautobesitzer ab sofort rund um die Uhr ihren Pkw mit Strom versorgen können. Die von RWE gesponserte Ladesäule verfügt über zwei Anschlüsse und ist eine der circa 1800 RWE-Säulen in ganz Deutschland, mit denen die Zukunft der Elektromobilität vorangetrieben werden soll.

Im Gegensatz zum normalen Auto hat das Elektroauto den großen Vorteil, zu 100 Prozent mit regenerativen Energien betrieben zu werden. Das Tanken der Elektroautos ist an den Ladesäulen nicht etwa wie an einer normalen Tankstelle möglich, sondern eher mit dem Aufladen eines Handyguthabens zu vergleichen. Die Abrechnung erfolgt dann entweder mithilfe einer App per Prepaid-Guthaben oder mit einem zuvor abgeschlossenen Ladevertrag. Bei der Vertragsvariante befinden sich die jeweiligen Daten dann in einem Chip im Ladekabel, welcher diese speichert.

Die Verbrauchskosten liegen bei unter sechs Euro pro 100 Kilometer, deutlich weniger als meist mit Benzin oder Diesel. Allerdings reicht eine Aufladung, z. B. bei einem Smart, nur für ungefähr 120 Kilometer. Die Tankzeit ist, neben der teuren Herstellung der Autos, bisher noch eine der größten Problemzonen. Drei bis vier Stunden dauert das Aufladen je nach Auto, an der eigenen Steckdose zu Hause braucht es sogar das Vierfache an Zeit. Was hingegen eigentlich als größter Pluspunkt angesehen wird, nämlich die Lautlosigkeit, kann auch schnell zur Gefahrenzone werden. Ratajczak erzählt, dass er auf dem Weg nach Mettmann fast ein Reh angefahren habe, da Tiere das Auto aufgrund der fehlenden Geräuschkulisse nicht wahrnehmen würden. Ähnlich verhält es sich auch mit Fußgängern, man muss sich eben erst an die leise Fahrtechnik gewöhnen. Der Kreis Mettmann hat den ersten Elektro-Dienstwagen angeschafft, um die Elektroautos Schritt für Schritt in den Alltag zu integrieren. Landrat Hendele ist überzeugt: "Das wird kommen".

(RP)
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