Kreis Mettmann Elterndiplom soll im Alltag unterstützen

Kreis Mettmann · Das Kreisintegrationszentrum bietet eine Schulung für Multiplikatoren aus Migrantenorganisationen an.

 Spezielle Erziehungs-Kurse für Migranten-Eltern werden beispielsweise schon beim Kinderschutzbund in Düsseldorf angeboten.

Spezielle Erziehungs-Kurse für Migranten-Eltern werden beispielsweise schon beim Kinderschutzbund in Düsseldorf angeboten.

Foto: hans-jürgen Bauer

Unter dem Titel "Das Elterndiplom" veranstaltete das Kreisintegrationszentrum Mettmann jetzt eine Schulung für Multiplikatoren aus Migrantenorganisationen. Acht Multiplikatoren aus verschiedenen Migrantenorganisationen wurden dazu in den vergangenen Wochen durch pädagogische Fachkräfte des Kreisintegrationszentrums sowie Referentinnen des Kreisgesundheitsamtes und des Caritasverbandes zu entwicklungsbezogenen Themen wie "Medienerziehung" geschult. Sichtbares Zeichen dieses Engagements ist ein Zertifikat, das die Teilnehmer aus den Händen von Kreisdirektor Martin Richter erhielten: "Ich wünsche allen einen guten Start für die Umsetzung des Kurses in den jeweiligen Organisationen", so Richter bei seiner Ansprache.

Die Seminarreihe zu Erziehungsfragen, die mit dem Erwerb des sogenannten "Elterndiploms" abschließt, hat zum Ziel, Eltern in Fragen der Kindesförderung zu unterstützen. Zugewanderte Eltern machen häufig die Erfahrung, dass ihre Vorstellungen von Erziehung wenig akzeptiert werden und Werte, die ihnen vermittelt wurden, keine Anerkennung finden oder sich diese Werte auch in der Herkunftsgesellschaft verändert haben.

Oft sind die Eltern von Diskussionen und Informationen ausgeschlossen, neue Erkenntnisse gelangen nicht zu ihnen. Das Elterndiplom bietet zugewanderten Eltern die Möglichkeit, sich mit Erziehungsthemen auseinander zu setzen. Die Eltern erhalten wichtige Informationen und Anregungen zur praktischen Umsetzung und Einbindung in den familiären Erziehungsalltag.

Bereits im Frühjahr hatte das Kreisintegrationszentrum die erste Schulung "Das Elterndiplom" - zunächst für pädagogische Fachkräfte mit und ohne Migrationshintergrund - durchgeführt. Im Mai dieses Jahres fand der erste Kurs zu Erziehungsfragen für marokkanische Familien in den Räumlichkeiten der Sozialpädagogischen Familienhilfe Erkrath statt, ein zweiter Kurs läuft seit August.

Neben der aktiven Teilnahme gab es für die Multiplikatoren Gelegenheit, mit eigenen Ideen zur weiteren Entwicklung des Bildungsprojektes für zugewanderte Eltern beizutragen. So entstand unter anderem die Idee, mit künftigen Schulungsteilnehmern Erziehungsberatungsstellen und Beratungsstellen vor Ort zu besuchen. "Die eigentliche Arbeit für die Multiplikatoren fängt erst jetzt an", erklärt Arlin Çakal-Rasch, Leiterin des Kreisintegrationszentrums Mettmann: "Für die Multiplikatoren heißt es nun, die Gruppe von zugewanderten Eltern zu begleiten und sie in Erziehungsfragen zu aktivieren und zu sensibilisieren." Weitere Informationen zum "Elterndiplom" gibt es bei Tatiana Ortsis vom Kreisintegrationszentrum Mettmann unter der Telefonnummer 02104 / 992130 oder per E-Mail unter integration@kreis-mettmann.de. Das Kreisintegrationszentrum Mettmann setzt sich für die Verbesserung der Teilhabe und Chancen der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte im Kreis Mettmann ein. Zu seinen Aufgabenschwerpunkten gehören "Bildung" als Schlüssel zur Integration und "Interkulturelle Öffnung", die als Querschnittsaufgabe in allen gesellschaftlichen Handlungsfeldern wahrgenommen wird. So werden nachhaltige Strukturen und Grundlagen zur Integration geschaffen.

Das Kreisintegrationszentrum ist im Sozialamt, Abteilung Integration und Soziale Planung, der Kreisverwaltung Mettmann angegliedert und wird gefördert durch die Ministerien für Arbeit, Integration und Soziales sowie für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein Westfalen.

(wol)
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