Ratingen Ensembles bieten eine Sternstunde

Ratingen · Der Konzertchor Ratingen, das Orchester Sinfonietta Ratingen nebst fünf hochkarätigen Gesangssolisten präsentierten unter der Leitung von Thomas Gabrisch ein Konzert mit weltlicher und sakraler Musik, das kontrastreicher kaum vorstellbar sein kann.

 Chor, Orchester und Soloquartett begeisterten mit weltlicher und sakraler Musik.

Chor, Orchester und Soloquartett begeisterten mit weltlicher und sakraler Musik.

Foto: A. Blazy

Nach der großartigen Ouvertüre bestehend aus den beiden Teilen: "Das schlechte Wetter" und "Der Übergang zum Frühling" fordert Michael Siemon, Tenor mit angenehm sanfter Stimme als Druide das Volk auf, die alten heidnischen Brauchtümer mit Flammen und Rauch wieder aufleben zu lassen. Eine alte Frau aus dem Volk, gesungen von der jugendlichen Elvira Bill mit warmer Altstimme, warnt im Wechsel mit dem "Chor der Weiber" vor den christlichen Kriegern. Konrad Jarnot singt mit baritonalem Glanz den Priester und wird vom Chor der Druiden begeistert unterstützt. Mit Trompetensignalen wird nun der "Chor der Wächter der Druiden" angekündigt. Der Wächter der Druiden, Simon Robinson, Bass, verkündet mit sonorer Tiefe: "Diese dumpfen Pfaffenchristen, lasst uns keck sie überlisten." Zum gewaltigen Schlusschor "die Flamme reinigt sich vom Rauch" wird durch eine neuartige Video-Installation von Moritz Hils eine Flammenlohe über Chor und Orchester wirkungsvoll projiziert.

Nach dem heidnischen Brauchtum auf dem Brocken folgt nun Gioacchino Rossinis tiefchristliches Stabat Mater. Diese dramatische Sakralmusik, mit südländischer Leichtigkeit komponiert, wird schwerelos von Chor, Orchester und dem Soloquartett beinahe zelebriert. Das ist in erster Linie dem Dirigenten Thomas Gabrisch zu verdanken. Sein präzises Dirigat verhilft allen Musikern und Sängern zu Höchstleistungen. Zum Soloensemble gesellt sich hier nun die großartige Sopranistin Sabine Schneider, die mit feinster Strahlkraft die erwähnte Leichtigkeit auch in den Höhen nie verliert. Beeindruckend das Soloquartett: "Stabat mater dolorosa" ((Christi Mutter stand mit Schmerzen). Richtig italienisch ist es bei der Tenorarie: "Cujus animam gementem". Auch hier singt Michael Siemon mit herrlichstem "Belcanto" die geforderten Spitzentöne. Mit dem "Quando corpus morietur" zeigt der Chor sein wahres Können. Dem reinen a cappella Satz folgt der Einsatz des Orchesters ohne Intonationsprobleme. Die gewaltige Schlussfuge: "In sempiterna saecula" beendete dieses großartige Werk.

Das Publikum dankt mit langanhaltendem, stehendem Applaus und vielfachen Bravorufen.

(wird)
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