Ratingen FDP: Sportentwicklungsplan ist unausgereift

Ratingen · Bei einer zweitägigen Klausurtagung hat sich die FDP-Fraktion mit den Projekten und Vorhaben der Stadt beschäftigt. Im Mittelpunkt standen die Beratungen zum Sportentwicklungsplan und den Bauvorhaben Sportplatz "An der Lillie" und "An der Aue".

Die FDP kritisiert die Ergebnisse des Sportentwicklungsplans. Im Durchschnitt haben nur dreißig Prozent der Schulen, Kindergärten und Vereine auf den zur Analyse notwendigen Fragebogen geantwortet. Diese Quote hält die FDP-Fraktion für zu gering, um daraus weitreichende Schlüsse zu ziehen.

"Dieser Plan ist unausgereift, und die Ergebnisse sind zweifelhaft", so Jürgen Stuers, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Mitglied des Sportausschusses.

Die geplante Bebauung der vorhandenen Sportplätze lehnt die FDP-Fraktion rundweg ab. Einmal in Bauland umgewandelt, seien diese Flächen für den Sport für immer verloren. Die jetzige Entwurfsplanung "An der Lillie" erscheine darüber hinaus in dem von der Verwaltung geplanten Umfang nicht sinnvoll. "Die Verkehrssituation ist schon heute an der Belastungsgrenze, dies würde sich dann noch weiter verschärfen", so Fraktionsvorsitzende Hannelore Hanning.

Ein weiteres Thema war das Einzelhandelskonzept der Stadt Ratingen. In der jetzigen Form verhindere es durch die Sortimentsplanung, die zwischen innenstadtrelevanten Sortimenten und Sortimenten für den Außenbereich unterscheidet, wichtige Ansiedlungen. So wurde auf Grund des Einzelhandelskonzepts beispielsweise die Ansiedlung eines Babyfachmarkts auf Ratinger Stadtgebiet in der Vergangenheit abgelehnt.

Dies sei eine Farce, da es in der Innenstadt derzeit gar keine Möglichkeiten gebe, einen Markt so einer Größe anzusiedeln, mit der Konsequenz, dass sich dieses Sortiment nun gar nicht in Ratingen wiederfinde. Die Innenstadt müsse gestärkt werden, aber mit den geeigneten Sortimenten, die die reale Einkaufswelt der Bürger widerspiegele.

In diesem Kontext wurde auch die geplante Tiefgarage an der Wallstraße diskutiert. "Hier müssen wir abwarten, was mit dem ,Hertie-Haus' geschieht. Nur eine Planung aus einem Guss kann hier einen richtigen und wichtigen Beitrag zur Innenstadtentwicklung leisten", so Hanning.

Die FDP-Fraktion stehe dem geplanten Tiefgaragenbau an der Wallstraße bis dahin ablehnend gegenüber. Wichtiger erscheint es der FDP-Fraktion, eine ansprechende und verbesserte Anbindung der Stadthalle und seiner Parkplätze an die Innenstadt zu erreichen. Hierfür erscheint es zweckmäßig, den Park und Spielplatz an der Wallstraße zu erhalten und eine Öffnung zur Stadthalle zu realisieren, die einladend und verbindend wirkt. Im Zusammenhang mit der aktuellen Parkplatzsituation in der Innenstadt hat die FDP-Fraktion bereits beantragt, dass der zum Weihnachtsgeschäft fertiggestellte Parkplatz "Kirchgasse" zunächst eine Zwei-Stunden-Parkscheibenregelung erhält, da die Stadt derzeit wohl keine verfügbaren Parkscheinautomaten hat, die sie rechtzeitig nach Fertigstellung aufstellen kann. Die Parkscheibenregelung werde den Händlern im so wichtigen Weihnachtsgeschäft helfen und gleichzeitig Flughafen- und andere Dauerparker verhindern.

Eine Infrastrukturmaßnahme möchte die FDP-Fraktion auf jeden Fall beschleunigt sehen. Die Kreuzung "Am Roten Kreuz/Jägerhofstraße" müsse endlich angegangen werden.

"Egal, ob Kreisverkehr oder neue Ampellösung. Der Zustand an dieser Stelle ist höchst unbefriedigend. Die Stadt muss an dieser Stelle endlich zügig handeln", betonte Hanning.

(RP)
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