Ratingen FDP will das Parken einfacher machen

Ratingen · Im Streit um mehr Parkhäuser und Stellflächen schalten sich nun die Liberalen mit konstruktiven Vorschlägen ein.

 Auch die Tiefgarage im Stadttor ist nicht immer vollständig ausgelastet, wie die SPD im Dezember des vergangenen Jahres bei einem Parkhaus-Test festgestellt hatte.

Auch die Tiefgarage im Stadttor ist nicht immer vollständig ausgelastet, wie die SPD im Dezember des vergangenen Jahres bei einem Parkhaus-Test festgestellt hatte.

Foto: Achim Blazy

Braucht Ratingen mehr Parkhäuser? Gibt es gerade in der Innenstadt eine akute Parkplatznot? Im Streit um die künftige Ausrichtung kundenorientierter Wirtschaftspolitik schaltet sich nun die FDP ein. Die Fraktion mit Hannelore Hanning an der Spitze und der Stadtverband mit der Vorsitzenden Tina Pannes sprechen sich in einem Konzeptpapier dafür aus, das Parken in der City leichter zu machen. Das Ganze muss nicht viel Geld kosten. Vorrangig soll es darum gehen, den Kunden die Suche nach einem Parkplatz deutlich zu erleichtern. Pannes betont in dem Papier, das unserer Zeitung vorliegt: "Gerade für auswärtige Besucher sind bereits auf den Zufahrten angebrachte Schilder nützlich, die auf Parkhäuser hinweisen." Die promovierte Politikwissenschaftlerin nennt ein Beispiel: "Wenn auf der Düsseldorfer Straße ein Schild zum Parkhaus am Hertie-Haus den Hinweis enthält, dass der Marktplatz nur 200 Meter entfernt ist, dann könnte das Interesse, einen vermeintlich näher liegenden Parkplatz zu suchen, geringer ausfallen." Solche Schilder seien schnell und recht kostengünstig zu installieren.

Hanning betont, dass in der Innenstadt zurzeit eine Übergangssituation vorherrsche: Irgendwann werde es wieder ein Parkhaus am Rathaus geben und hoffentlich auch eine Garage an der Kirchgasse. Klar ist, dass die Liberalen die geplante Tiefgarage unter dem Park Wallstraße/Beamtengäßchen ablehnen. Neben den Kosten müsse auch der (wenngleich vorübergehende) Verlust des Parks in Betracht gezogen werden. Die FDP, so Hanning, setzt auf ein Parkleitsystem, das aber erst dann funktionieren kann, wenn die innerstädtischen Provisorien mit Blick auf die zentralen Bauprojekte beendet sind. Zudem sprechen sich die Liberalen für die Rückkehr zur alten Regelung aus: also mit Hilfe der Parkscheibe zwei Stunden gratis den Pkw abstellen.

Die SPD hatte im Dezember des vergangenen Jahres den Test gemacht: Fraktionschef Christian Wiglow war in den Parkhäusern der Innenstadt unterwegs und hatte nach eigenen Angaben viele leere Stellplätze gefunden. Wiglow zählte nach: "Eine Woche vor Heiligabend gibt es noch ausreichend freie Parkplätze. Am Samstag, in der Zeit zwischen 11 Uhr und 12 Uhr, hat sich die SPD die Auslastung der Parkhäuser und Parkplätze in der Innenstadt noch einmal genau angesehen. Wann, wenn nicht eine Woche vor Heiligabend, müsste das Ratinger Stellplatzangebot an seine Grenzen stoßen?"

Doch man habe sich getäuscht: "Es gab noch jede Menge freie Parkplätze. Während Medienzentrum, Wallstraße und Arkadenhof voll besetzt waren, warteten das Stadttor mit 21 freien Plätzen und die Tiefgarage Sparkasse mit 41 freien Plätzen auf. Am Hertie-Haus waren noch 58 Stellplätze frei und an der Stadthalle um 11 Uhr sogar knapp 70 Stellplätze." Erst gegen 12 Uhr habe es sich dort allmählich gefüllt. Dafür seien an der gegenübergelegenen Schule noch jede Menge freie Parkplätze zu finden gewesen. Besonders viele freie Stellplätze hat Wiglow im Parkhaus Werdener Straße mit 126 ausgemacht. Das soll laut SPD besser an die Innenstadt angebunden werden.

Die CDU wiederum spricht sich - zusammen mit der BU - für eine Tiefgarage unter dem Park Wallstraße/Beamtengäßchen aus. Auch städtebaulich gebe es in diesem Bereich eine neue Gestaltungsmöglichkeit. Die Grünen orientieren sich vor allem am Mobilitätskonzept und Verkehrsleitbild von Münster. Dort stünden der Fußgänger- und Radverkehr sowie die Förderung des ÖPNV und die Verkehrssicherheit im Vordergrund. In Ratingen lägen genau dort wesentliche Mängel, die schnell und kostengünstig behoben werden könnten.

(RP)
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