Ratingen Feine Töne aus Ahorn und Mahagoni

Ratingen · Robby Rybol und Sascha Proske bauen edle Gitarren und wollen einen Anlaufpunkt für Musiker etablieren.

 Der Gitarrenhals wird in Form gebracht.

Der Gitarrenhals wird in Form gebracht.

Foto: Blazy, Achim (abz)

"Was die beiden Jungs in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben, welche wertvollen Instrumente sie geschaffen haben, wie sie bereits international bekannt wurden und was sie nun vorhaben, ist schon toll", lobt Steff Wipf, Gitarrist, Gitarren-Lehrer und Mitglied der Tragödchen-Band, in höchsten Tönen. Mit "den Jungs" meint er Robby Rybol, 43 Jahre alt und Gitarrenbauer, und dessen Freund Sascha Proske, ebenfalls Gitarrenbauer, 36 Jahre alt. Die beiden repräsentieren ihre Firma Gamble Guitars, die bis zum Jahresende noch Am Westbahnhof 37 residieren wird. Im neuen Jahr ziehen sie mit Werkstatt und allem Klimbim nach Lintorf.

Neben der Gitarrenbau-Werkstatt wollen die beiden eine Anlaufstelle für Gitarristen aus der Region und auch aus weiter entfernten Städten einrichten. Dabei sollen die feinen, handgefertigten Instrumente aus (überwiegend) Ahorn und Mahagoni (alles aus Plantagen-Anbau) präsentiert, aber auch Gelegenheit zum Fachsimpeln mit Gitarrenbauern aus ganz Europa gegeben werden.

 Filigrane Sägearbeiten am Gitarrenkorpus.

Filigrane Sägearbeiten am Gitarrenkorpus.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Bis zum 10. August, Mitternacht, können Interessierte auf der Internet-Plattform www.startnext.com/gambleguitars für das Projekt stiften.

Zur Erklärung schreiben die beiden Gitarrenbauer: "Wir möchten die Handwerkskunst des Gitarrenbaus anhand von vielen Beispielen, auch anderer Gitarrenbauer, zeigen. Eine einzigartige Auswahl von handgefertigten Gitarren wird es zum Testen, Bestaunen und Kaufen geben. Zudem möchten wir den Gitarristen in der Umgebung eine Anlaufstelle bieten. Es wird Veranstaltungen wie Gitarrentalks geben. Damit wir die Räumlichkeiten entsprechend gestalten und eigene Gitarren für den Showroom fertigen können, brauchen wir Eure Unterstützung". Bei regelmäßigen kleinen Hausmessen mit Gitarrenbauern aus ganz Europa werden Informationen zu Gitarren und Manufakturen ausgetauscht. Ganz klar, dass sich dabei die Möglichkeit gibt, sich mit den Gitarrenbauern auszutauschen. Man kann stolz sein: "Etwas in dieser Art gibt es in unserer Umgebung nicht", erklären die Männer von Gamble Guitars. Ihr Geld verdienen die Liebhaber der Rockmusik in erster Linie mit dem Bau hochwertiger Instrumente, die so ab 2290 Euro bei ihnen und bei Vertragshändlern im Angebot sind. Nun schwebt ihnen aber vor, dass gleich neben den Sägen und Feilen, Fräsen und Beiteln die tiefsinnigen oder leichtfüßigen Gespräche über die Musik geführt werden können, die man mit ihren Produkten machen kann.

Gitarrenbauer sind nach der Diktion der Handwerkskammer übrigens "Zupfinstrumentenmacher", die auch Lauten und Mandolinen, Zithern, Hackbretter sowie Harfen bauen. Sascha Proske ist von Haus aus Werbetechniker, Robby Rybol Schreiner - und der Rest ihrer Kunst ist aus leidenschaftlicher Begeisterung entstanden, gepaart mit unermüdlichem Machen und Üben.

Wer sich finanziell an der Einrichtung eines Gitarren-Showrooms beteiligen möchte, kann im Rahmen des Crowdfunding-Projektes vom Kleinstbetrag bis zum ganz großen Geldsegen mitmachen.

Dabei gibt es auch Anerkennung und, in höheren Regionen, richtig was in die Hand - also für fünf Euro folgt ein Dank auf der Facebookseite, für 25 Euro gibt es einen Satz Saiten, es gibt T-Shirts, Longsleeves, einen Check-up und die Einstellung der eigenen, vorhandenen Gitarre, eine Gitarre im Bausatz für eine 3500 Euro-Spende und für 10 000 Euro das ganze Sortiment mit Pullis und Eröffnungseinladung plus einer flammneuen Gamble Big Mama-Gitarre.

Und - sollte die erhoffte Summe tatsächlich nicht zusammen kommen, bekommt jeder seinen geplanten Einsatz zurück. Dann gibt es aber auch keine Gamble Rockfire Junior Gitarre und kein Hemd.

(RP)
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