Ratingen Felderhof-Projekt rückt näher

Düsseldorf · Im Haupt- und Finanzausschuss werden die wichtige Weichen für das Vorhaben gestellt. Baubeginn könnte Ende des Jahres sein. Das Areal umfasst 64 000 Quadratmeter. Investitionsvolumen: rund 75 Millionen Euro.

Eines der größten Wohnprojekte in Ratingen wird in der nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Dienstag, 9. März (16 Uhr), behandelt. Konkret geht es um die planungsrechtlichen Voraussetzungen für das Bauvorhaben, das seit langem im Detail vorbereitet wird. Um das riesige Projekt am Felderhof zu realisieren, muss der Gebietsentwicklungsplan (GEP) geändert werden. Bisher sah der Plan so genannte Bereiche für gewerbliche und industrielle Nutzungen vor (GIB), nun soll das Ganze in Allgemeine Siedlungsbereiche (ASB) umgewandelt werden.

Bereits vor zwei Jahren hatte der potentielle Investor, die "InDor Immobilienwelt", erste Pläne für das 64 000 Quadratmeter umfassende Areal vorgestellt. Andreas Ludwig, Geschäftsführer der Firma, hatte damals am Rande einer Info-Veranstaltung betont, dass es sich um ein Investitionsvolumen von rund 75 Millionen Euro handele.

Planungsdezernent Dr. Ulf-Roman Netzel schließt einen Baubeginn – bei gutem Verlauf der planungsrechtlichen Vorbereitungen – für Ende dieses Jahres nicht aus. Der Beigeordnete untermauerte: "Dieses Areal ist eine der letzten großen Flächen in der Stadt." Dort gebe es reichlich Platz für junge Familien, hochgerechnet könne man von rund 800 neuen Anwohnern ausgehen.

Was ist geplant?

Wohnen: Es soll Einzelhäuser und Reihenhausgruppen geben.

Verkehr: Die Planer wollen eine neue Erschließungsstraße ins Wohngebiet setzen. Der zusätzliche Verkehr kann darüber abfließen. Schon jetzt sind die Anwohner am Felderhof sehr stark von Verkehrsbelastungen betroffen.

Altlasten: Es gibt zwei Bereiche, so genannte Linsen, die mit Altlasten verseucht sind, unter anderem mit teerhaltigen Abfällen. Das belastete Erdreich sei aber bereits entfernt worden, so Netzel. Laut eines Gutachtens, das in Begleitung des städtischen Umweltamtes erstellt wurde, gibt es auf dem Plangebiet keine Gefahren für die Gesundheit.

Schallschutz: Der Investor will auf der Seite der Haarbachhöfe eine Schallschutzmauer errichten. Damit wird der seit langem geforderte Lückenschluss der Wand realisiert. Hintergrund: Die Bahn hatte die Mauer nicht bis zur 170 Meter entfernten Brücke gezogen. Anwohner der Haarbachhöfe hatten befürchtet, dass die Lärmschutzwand, die die neue Wohnbebauung auf der anderen Seite schützen soll, für erhebliche Rückstrahlungen des Schalls sorgen könnte – wie bei einem Pingpong-Effekt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort