Ratingen Fest in eigener Zeltstadt: 20 Jahre Pfadfinder

Ratingen · Landschaften im Sonnenuntergang, gemeinschaftlich aus minimalistischem Material aufgebaute Zelte und immer wieder gemütliche Runden um prasselnde Lagerfeuer - so sieht es bei den Pfadfindern aus. Was sich klischeehaft anhört, birgt Wahres. Denn anlässlich des 20. Geburtstages des Dumeklemmer-Stammes öffneten sich natürlich auch die Fotoalben, die genau solche Impressionen zeigten.

 Gitarrist Jan kommt auch ohne große Bühne aus. In der Zeltstadt der Pfadfinder reichen Strohballen für Konzert-Atmosphäre.

Gitarrist Jan kommt auch ohne große Bühne aus. In der Zeltstadt der Pfadfinder reichen Strohballen für Konzert-Atmosphäre.

Foto: Achim Blazy

Auf das Gelände des Stadtjugendhauses hatten die Pfadis eingeladen. "Ein schönes Fest", freute sich Stammesführer Marcel "Matze" Heinze. Fröhlich plaudernd genossen die Gäste, darunter viele zum Stamm gehörende, leicht zu erkennen an der traditionellen Kluft inklusive Halstuch, Knoten und Aufnäher, bei Kaffee und Kuchen, Grillgut und Stockbrot das Traumwetter. Mittendrin Uwe Nyaki. Er ist der Gründungsvater des Stammes. "Es ist wunderbar, dass es den Dumeklemmern offensichtlich gut geht", freute er sich, "alte und neue Freunde zu treffen". Er selbst war 11 Jahre alt, als er über einen Klassenfreund zu den Pfadfindern fand. "Mein Vater sagte: Du kannst nur in einem Verein Mitglied sein." Und vor die Wahl gestellt, ob er weiter Kampfsport machen wolle oder lieber Pfadfinder sei, war die "Entscheidung leicht". Mit 30 Jahren und als alleinerziehender Vater, gründete er 1995 die Dumeklemmer. "Gruppenzusammenhalt, in der Natur unterwegs sein und Verantwortung übernehmen sind für junge Leute wichtig", lautete damals wie heute sein Credo. Gitarre spielen zu können ist auch kein Fehler. "Kann ich nicht. Und meine Stimme taugt nur wenig zum Singen", behauptet der 50-Jährige. Auf dem Fest war das kein Problem, denn Jan (17) übernahm diesen Part, Fabian (20), Johanna (13) Tobi, Ina und Lars (alle 17) stimmten ein paar typische Lieder an.

Und zeigten: Gesungen werden kann zur Not auch mal ohne flackerndes Lagerfeuer. Das gab's dann aber zum Abend. Vorher wurde Stockbrot gegrillt und im improvisierten Museum beim Bildergucken oft gelacht. Touren nach Norwegen und Schweden waren dabei dokumentiert, bei denen die Teilnehmer offensichtlich zwischen naturkundlichen Exkursionen und gemeinsamen Essen viel Spaß hatten. Freundschaft wird großgeschrieben, Respekt auch.

Denn Pfadfinder sind höflich und helfen da, wo es notwendig ist. Aber sie warten keine Stunde an der Ampel, um einer Oma über die Straße zu helfen.

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