Heiligenhaus Feuerwehrscheune als Jazzschuppen

Heiligenhaus · Die Abtsküche war am Wochenende Pilgerstätte für Fans hochklassiger Musik - Wiederholung nicht ausgeschlossen.

 Am ersten Abend punktete das Trio Georg Schroeter, Marc Breitfelder und Torsten Zwingenberger mit viel Improvisation. Nicht nur die Musik gefiel. Die Besucher waren auch von der Scheunen-Atmosphäre angetan.

Am ersten Abend punktete das Trio Georg Schroeter, Marc Breitfelder und Torsten Zwingenberger mit viel Improvisation. Nicht nur die Musik gefiel. Die Besucher waren auch von der Scheunen-Atmosphäre angetan.

Foto: achim blazy

Vier Bands, drei Tage, zwei grundlegende Musikrichtungen - ein einmaliges Erlebnis. Das Jazz- und Blueswochenende überzeugte mit tollem Line-Up und dem heimlichen Star: dem spannenden Veranstaltungsort. Die Feuerwehrscheune, die eigentlich die historischen Oldtimer des Feuerwehrmuseums beherbergt, bot nicht nur die Bühne für echte Jazz- und Bluesleidenschaft, sondern hatte sich mit kreativen Lichtakzenten inmitten von historischen Feuerwehr-Leiterwagen und anderen Exponaten für das Wochenende herausputzen lassen - und wurde damit selbst zum Schmuckstück.

Die Mitarbeiter des Kulturbüros und die des Feuerwehrmuseums hatten bei der Planung an einem Strang gezogen und boten einen prächtigen Veranstaltungsort für die vier hochklassigen Bands, die sich dort die Klinke in die Hand gaben. Jazz und Blues waren die Hauptzutaten, doch die Bandbreite war so groß, dass auch Funk, Rock'n'Roll, Boogie Woogie, Bebop, Swing, Calypso und vieles andere zu hören war.

Jede Band klar mit eigener Handschrift, doch alle gemeinsam fügten sich harmonisch in das Konzept. "Schon am ersten Abend machten uns die Besucher deutlich, dass die Idee und die Atmosphäre hier in der Scheune gut ankommt, vor allem die farblichen Lichtgestaltung begeistert", sagte Kulturbüro-Chef Henrik Schulze Neuhoff. "Regulärer Veranstaltungsort wird die Scheune aber nicht. Dafür ist der Aufwand zu groß, allein schon um die großen Oldtimer hier raus zu holen." Ein Vorteil der Scheune wurde dann am Samstagabend deutlich: "Zum Ausladen und Aufbauen kann man das Fahrzeug direkt vor die Bühne fahren, das war vor allem bei dem deftigen Gewitter ein echter Pluspunkt." Trotzdem sorgte das Wetter für eine leichte Verzögerung des Abends, der Stimmung tat das keinen Abbruch. Nachdem am ersten Abend das Trio Georg Schroeter, Marc Breitfelder und Torsten Zwingenberger mit viel Improvisation grandios punktete, konnten die Sarazec Swingers am Samstag nahtlos anknüpfen. Die Gütersloher ließen die Klangwelten des New Orleans Jazz in all seinen Facetten in der Abtsküche auferstehen, hatten die Stimme Louis Armstrongs mit dabei und swingten sich in die Herzen der Musik-Anhänger. Das ging nämlich nicht nur in die Beine. Ihr Motto dürfte dabei das Motto der ganzen Veranstaltungsreihe gewesen sein: "Unser Ziel ist, euch mit unserer Musik glücklich zu machen."

Mit der Tommy-Schneller-Band wurde der Samstagabend dann komplettiert, sie sorgten für eine große Portion Blues und das Ali- Claudi-Trio bot am Sonntagmittag noch mal eine Sternstunde der handgemachten Livemusik.

Eine Wiederholung des Abends ist für die Veranstalter denkbar. "Die Resonanz war gut, wir lassen uns das auf jeden Fall durch den Kopf gehen", sagte Schulze Neuhoff. Die Nachfrage zu den Wochenend-Tickets - einmal Eintritt für alle Konzerte - war bereits im Vorfeld groß, auf Nachfrage bot das Team des Kulturbüros aber auch kurzerhand die Möglichkeit, Tickets für die einzelnen Konzerte zu erstehen.

(sade)
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