Ratingen Flötentöne sorgen für Begeisterung

Ratingen · Das Ensemble "Flötissimo" spielte im Ferdinand-Trimborn-Saal Musik aus sechs Jahrzehnten.

 Das Ensemble "Flötissimo" der städtischen Musikschule präsentierte Pop-und Jazzmusik. Die Zuhörer spendeten viel Applaus.

Das Ensemble "Flötissimo" der städtischen Musikschule präsentierte Pop-und Jazzmusik. Die Zuhörer spendeten viel Applaus.

Foto: Achim Blazy

Die Flöte in ihren verschiedenen Variationen ist jetzt gerade nicht das Instrument, das man spontan mit einem sehr forschen Konzert in Verbindung bringen würde. Sie steht im wahrsten Sinne des Wortes eher für die ruhigeren Töne - doch sie kann weit mehr, wie die 25 Jugendlichen der städtischen Musikschule in einem begeisternden Konzert im fast komplett besetzten Trimborn-Saal eindrucksvoll bewiesen.

"Flötissimo" nennt sich das Ensemble unter der Leitung von Anne Urbach und Ralf Meiers, das unter dem Titel "Our Show" Arrangements aus sechs Jahrzehnten Pop- und Jazzmusik präsentierte. Beeindruckend war schon der Einmarsch der jungen Akteure, die, ganz in schwarz gekleidet, durch beide Eingänge den Saal betraten und sofort los legten.

Es war neben dem musikalischen Talent und der Begeisterung, mit der alle Akteure das Publikum schnell mitrissen, auch die gelungene Mischung der Stücke, die in Erinnerung blieb. Romantisch wurde es zum Beispiel bei Alan Silvestris unvergleichlicher Filmmelodie aus dem Tom Hanks-Klassiker "Forrest Gump". Da waren die Flötisten in ihrem Element, ließen die Leichtigkeit, gepaart mit der Sentimentalität, durch den Saal schweben wie das Original - ein Hochgenuss, der völlig zurecht mit viel Applaus bedacht wurde. Denn das Ensemble spielte sein Können vor allem bei den eher getragenen Liedern voll aus. Die Version von Eric Claptons "Tears in Heaven", in dem der Gitarrist den Tod seines Sohnes verarbeitet, ging unter die Haut, rührte so manchen im Saal zu Tränen.

In die Vergangenheit ging es mit einem Flowerpower-Hit - "California Dreaming" von "The Mamas and the Papas". Beim Blick auf das Programm vor dem Konzert blieb der Blick dort hängen. Sollte dieses schon fast epische Werk der Hippies tatsächlich als mehrstimmige Flöten-Variation seine Wirkung entfalten können? So manch einer mag daran gezweifelt haben. Natürlich macht viel von diesem Lied der Text aus, aber der musikalischen Tragweite wurde das junge Ensemble ohne Frage voll und ganz gerecht. Das machte Spaß und war ein bisschen Balsam für die geschundene Seele in dieser Welt. Schön!

Und als zum Ende des Konzerts "We've only just begun" erklang, dürfte sich so mancher im Saal gedacht haben: Zum Glück haben diese musikalischen Talente gerade erst begonnen mit ihrer Laufbahn. Man kann also gespannt sein auf die Entwicklung dieses Ensembles, auf das die Musikschule völlig zurecht sehr stolz sein darf.

Komplettiert wurde es von den nicht minder talentierten Musikern Clarissa Mathiot (Violoncello), Leon Schwarzer (Gitarre) und Tabea Urbach (Klavier).

(RP)
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