Kreis Mettmann Flüchtlinge erkunden Pflegeberufe

Kreis Mettmann · Die Bildungsakademie für Gesundheits- und Sozialberufe zeigt, wie man Menschen pflegt.

 Jeder der Teilnehmer am Schnupperkurs für Altenpflegehelfer musste mal den Patienten mimen. In der Bildungsakademie wurde den interessierten Teilnehmern der Beruf anschaulich erklärt.

Jeder der Teilnehmer am Schnupperkurs für Altenpflegehelfer musste mal den Patienten mimen. In der Bildungsakademie wurde den interessierten Teilnehmern der Beruf anschaulich erklärt.

Foto: Bildungsakademie

Das war interessant und vor allem sehr informativ: Zwölf interessierte Flüchtlinge aus Mettmann und der Umgebung, erhielten jetzt in der Bildungsakademie für Gesundheits- und Sozialberufe des Kreises Mettmann erste Einblicke in den für sie neuen Ausbildungsbereich der Altenpflegehilfe und Altenpflege. Initiiert wurde der Schnuppernachmittag von der Diakonie im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann NeanderDiakonie GmbH und der Bildungsakademie für Gesundheits- und Sozialberufe.

"Geflüchtete Menschen suchen nach beruflichen Perspektiven und die Arbeit in der Altenpflege ist eine - diesen Menschen meist unbekannte - Möglichkeit", sagt Akademieleiter Bodo Keißner-Hesse. Die Auszubildenden der Bildungsakademie gewährten mit viel Engagement, Kreativität und guten Ideen einen Einblick in das Berufsfeld.

 Verstellung des Bettes mittels Knopfdruck: Die Flüchtlinge konnten moderne Technik ausprobieren.

Verstellung des Bettes mittels Knopfdruck: Die Flüchtlinge konnten moderne Technik ausprobieren.

Foto: © Bildungsakademie für Gesundheits- und Sozialberufe

Nachdem zwei Schülerinnen in einem Interview die Inhalte der Altenpflegeausbildung dargestellt hatten, zeigte eine weitere Gruppe der Schüler einen selbst gedrehten Film, der bewusst als "Stummfilm" unter Einsatz klarer und eindeutiger Mimik und Gestik konzipiert wurde. Die Gäste konnten so unterschiedliche Situationen in der Versorgung und Betreuung alter Menschen gut nachvollziehen. Im Anschluss an den Film konnten die Gäste erste praktische Erfahrungen bei einer simulierten Lagerung eines bettlägerigen Menschen und Stimulierungsmöglichkeiten über die Sinneswahrnehmung sammeln. Kursleiterin Marita Ben Hajria betont, dass in der Vorbereitung und Durchführung dieses Kennenlern-Nachmittags die Wahrnehmung durch die Sinne und nonverbale Kommunikation eine große Bedeutung hatten und das gesprochene Wort bewusst in den Hintergrund gestellt wurde.

Dies sei sowohl im Hinblick auf Informationsweitergabe an die Gäste, als auch grundsätzlich im Beruf der Altenpflege von Bedeutung. "Diese Herausforderung haben die Schüler mit Engagement und Freude angenommen. Sie hatten viel Spaß daran, den Gästen ihren Ausbildungsberuf darzustellen", erzählt Ben Hajria. Christiane Müschenich, Mitarbeiterin in der Flüchtlingsarbeit der NeanderDiakonie, begleitete die Gäste zur Bildungsakademie: "Den Auszubildenden ist es hervorragend gelungen, den Altenpflegeberuf erlebbar zu machen. Mangelnde Deutschkenntnisse seitens der Flüchtlinge sind in den Hintergrund getreten. Der Nachmittag wurde sehr einladend und ansprechend gestaltetet."

Bei Kaffee und Kuchen entstanden anschließend erste Kontakte zwischen Flüchtlingen und Schülern. "Ich bin als Gast gekommen und gehe als Freund", fand einer der Flüchtlinge lobende Worte für den Schnuppertag. Alle Flüchtlinge haben Interesse signalisiert, das Berufsbild der Altenpflege und Altenpflegehilfe über Hospitationen und Praktika weiter kennenzulernen. Dies soll im kommenden Jahr mit der NeanderDiakonie und der Bildungsakademie des Kreises Mettmann umgesetzt werden.

(RP)
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