Ratingen Flughafenchef Ludger Dohm spricht vor Unternehmern

Ratingen · Der Unternehmensverband Ratingen hatte ins neue Haupthaus von Mitsubishi Electric eingeladen. Flughafen will flexiblere Zeiten für Starts und Landungen.

 Olaf Tünkers, Axel Mauersberger, Ludger Dohm und Gastgeber Georg Jennen (v.l.) in der Mitsubishi-Zentrale.

Olaf Tünkers, Axel Mauersberger, Ludger Dohm und Gastgeber Georg Jennen (v.l.) in der Mitsubishi-Zentrale.

Foto: Achim Blazy

Große Resonanz und viele Fakten: Beim Unternehmerforum des Unternehmensverbands Ratingen (UVR) konnte der UVR-Vorstandsvorsitzende Olaf Tünkers mehr als einhundert Gäste aus Politik, Verwaltung, Verbänden und Unternehmerschaft begrüßen. Ludger Dohm, Sprecher der Geschäftsführung des Flughafens Düsseldorf, erläuterte die aktuelle Entwicklung und die Bedeutung des Airports für die Region sowie die Hintergründe des Flughafenantrags auf eine Kapazitätserweiterung.

Der Airport möchte sein vorhandenes Start- und Landebahnsystem in den Tagesstunden nachfrageorientierter und flexibler nutzen können, um dem stetig steigenden Mobilitätsbedürfnis der rund 18 Millionen Menschen und der Wirtschaft in der Region langfristig Rechnung tragen zu können. Dass das Thema von überregionalem Interesse ist, zeigte unter anderem die Anwesenheit der Bürgermeister von Ratingen, Heiligenhaus und Velbert. Auch der neue Hauptgeschäftsführer der IHK zu Düsseldorf, Gregor Berghausen, nahm an der Veranstaltung teil, ebenso wie Vertreter der Parteien aus Landtag und Stadtrat.

Anhand vieler Beispiele zeigte Dohm, welche Grenzen die bisherige Deckelung in Düsseldorf von Starts und Landungen in den Früh- und Abendstunden für die weitere Entwicklung des Luftverkehrs mit sich bringt. Die Nachfrage nach Slots in den Spitzenzeiten des Tages übertreffe die bisher möglichen Flugbewegungen erheblich. Mit einer prognostizierten jährlichen Zunahme des Luftverkehrs in Deutschland von drei Prozent bis 2030 steige die Nachfrage weiter an. Ein Ziel der angestrebten Flexibilisierung der Bahnnutzung sei es, Verspätungen insbesondere in den Abendstunden zu reduzieren. Gleichzeitig sei abzusehen, dass die Flugzeuge langfristig größer und leiser werden.

Der UVR-Vorsitzende Olaf Tünkers wies darauf hin, dass es für den effektiven Einsatz seiner Mitarbeiter unabdingbar sei, dass sie morgens zu einem Reparatur- und Montageeinsatz in Europa starten und abends wieder in Düsseldorf landen könnten. Auch seien Direktflüge im Interkontinentalverkehr wichtig: Bei Umsteigeverbindungen verliere man leicht je einen Arbeitstag auf dem Hin- und auch auf dem Rückflug. Dohm erläuterte im neuen Hauptquartier von Mitsubishi Electric, warum die bisher weit im Voraus notwendige Anmeldung und starre Regelung der Nutzung der zweiten Bahn in der Praxis an den Erfordernissen des Luftverkehrs vorbeigehe. Immer wieder komme es zu Ereignissen, auf die der Flughafen und die Luftfahrtgesellschaften keinen direkten Einfluss hätten, seien sie wetterbedingt oder aufgrund von Streiks oder Vorfällen an anderen Flughäfen. Dann sei es im Interesse aller, dass schnell reagiert und Flugzeuge im Zweibahnverkehr kurzfristig sicher gelandet werden können.

Georg Jennen, General Manager der German Branch von Mitsubishi Electric, betonte, dass die Nähe des Unternehmens zum Flughafen und eine gute auch interkontinentale Fluganbindung die wichtigsten Faktoren der Standortentscheidung gewesen seien.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort