Ratingen. Förderkreis macht Musik erst möglich

Ratingen. · Der Verein feiert 25-jähriges Bestehen. Mehr als 160.000 Euro kamen bisher zusammen - eine stolze Leistung.

 Ein stetiges Wirken für die Musikschule: die Vorstandsmitglieder Eva Müskens, Lutz Beyering und Birgit Heidekorn im Instrumentenraum der Musikschule.

Ein stetiges Wirken für die Musikschule: die Vorstandsmitglieder Eva Müskens, Lutz Beyering und Birgit Heidekorn im Instrumentenraum der Musikschule.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Ohne Moos nix los und ohne Förderkreis kaum Moos - die Symbiose zwischen den Eltern und Freunden und der Schule macht es erst möglich, dass an der Poststraße aus Tönen Musik wird. 1962 wurde die Musikschule gegründet, kümmerten sich 21 Lehrerinnen und Lehrer um 300 Schülerinnen und Schüler. Da ist das Goldjubiläum schon gefeiert. Das Silberjubiläum aber begeht nun der Förderverein - die Gruppierung äußerst wohlwollender Ratinger, die da Werbung machen und Jahr für Jahr unglaubliche Spendengelder zusammentragen. Genau 160.989,29 Euro hat Vorsitzender Lutz Beyering akribisch zusammengezählt - eine stolze Summe, die direkt der Musikschule zugutegekommen ist.

In der kommenden Woche, wenn dem Förderkreis ein exklusives kleines Fest mit Konzert gewidmet wird, ist dann auch die neueste Anschaffung voraussichtlich im Haus: eine Konzertharfe, für die wieder einmal tief in die Tasche gegriffen werden musste. Stolze Summen sind zuletzt für den Flügel, der im Trimborn-Saal steht, und ein übers andere Jahr gemacht worden. Glanzpunkte wie ein Boston-Flügel (2011), ein Röhrenglockenspiel (2013) und eine Konzertharfe (2016) sind selten.

"Ohne den Förderkreis könnte vieles gar nicht angeboten werden", freut sich Paul Sevenich, Leiter der Musikschule. "Wenn wir ein kostspieliges Instrument beantragen oder mehrere, können wir nicht wissen, ob die Stadt sie nun wirklich finanziert und selbst wenn sie es würde, wüssten wir nicht, wann sie dann zur Verfügung stünden". Das ist beim Förderkreis anders.

Nun kann der natürlich auch nicht alles aus den Mitgliedsbeiträgen bezahlen; pro Person und Jahr kommen da ohne Spenden nur 15 Euro Mindestbeitrag zusammen. Die damalige Sparkasse Ratingen, die seitdem eine ununterbrochene Mitgliedschaft pflegt und Hauptsponsor des Förderkreises ist, gehörte zu den 40 Aufrechten, die vor 25 Jahren den Kreis gründeten, der zunächst verhindern wollte - und es auch schaffte - dass die Musikschule privatisiert wurde. Schon im Jahr 1992 brachten sich die Förderer dann mit einem Kontrabass und "Studioklangbausteinen" für rund 3000 D-Mark ein.

Was in der evangelischen Kirche klappt, das geht auch in der Musikschule: Bei größeren Veranstaltungen stehen vertrauenswürdige Mitglieder mit Sammelkörbchen am Ausgang. Große Firmen spenden - außer der Sparkasse auch die Stadtwerke, - und immer wieder werden der Musikschule auch großzügige anonyme Beträge zugedacht.

Der Vorstand des Vereins besteht aus sieben rein ehrenamtlich tätigen Mitgliedern, die alle zwei Jahre turnusmäßig neu- oder wiedergewählt werden. Im Laufe der Jahre haben so etwa 50 Ratinger im Vorstand mitgearbeitet, sich getroffen, haben Anzeigen für die Broschüre akquiriert, sich auf Landesebene mit anderen Fördervereinen ausgetauscht, Gespräche mit Groß- und Klein-Spendern geführt, die Tage der offenen Tür in der Musikschule vorbereitet und mit Kaffee- und Kuchen-Verkauf begleitet. Sie sind seit über 20 Jahren die Mitveranstalter des "Sparkassen-Preises" und entscheiden, welche Anschaffungen gemacht werden.

Dennoch sind es meist nicht mehr als 120 Vereinsmitglieder - und das bei 1.400 Musikschülern aus rund 1000 Familien. Für ihre Mitgliedschaft gibt es nicht nur Ruhm und Ehre, sondern auch noch eine verbilligte Instrumenten-Versicherung. Und in diesem Jahr erstmals ein kleines Konzert. Dabei werden unter anderem die neue Harfe und sieben neue Sopran-Blockflöten übergeben. Und es soll gefeiert werden.

(RP)
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