Heiligenhaus Förster macht Natur zum Schulfach

Heiligenhaus · Hannes Johannsen plant unter anderem eine enge Zusammenarbeit mit der Gesamtschule - Projektideen gibt es genug.

 Handwerk gehört für Förster Hannes Johannsen zur täglichen Arbeit. Am Umweltbildungszentrum stehen auch Bienenstöcke, die instandgehalten werden müssen.

Handwerk gehört für Förster Hannes Johannsen zur täglichen Arbeit. Am Umweltbildungszentrum stehen auch Bienenstöcke, die instandgehalten werden müssen.

Foto: A. Blazy

Er ist Naherholungsgebiet, Luftfilter, auch gerne mal Abenteuerspielplatz für Groß und Klein und er liegt in Heiligenhaus direkt vor der Tür - der Wald. Aber Natur bedarf sorgfältiger Pflege. Und je eher man das jungen Menschen vermitteln kann, desto besser, da ist sich Förster und Waldpädagoge Hannes Johannsen sicher. Und so wird der Wald für Heiligenhauser Kinder mit ihm regelmäßig auch zum lebendigen Klassenzimmer.

"Nur was man kennt, möchte man bewahren", ist das Motto des Försters und so fängt seine Arbeit schon bei den Kleinsten an. Es dürfte kaum ein Heiligenhauser Kind geben, das nicht in Kindergarten und Grundschule mit ihm durch den Wald gestapft ist. Forscherdrang, Neugier und vor allem den Spaß an der Natur wecken, dazu braucht es vielleicht gerade heute öfters mal wieder einen kleinen Stubs von der richtigen Seite.

Dass es nicht nur um das Entdecken, sondern auch um das Bewahren der Begeisterung für den Wald und die Natur geht, das zeigt eine neue Idee der Umwelterziehung in der Stadt. Denn nun gehört auch die Gesamtschule ganz offiziell zu den Kooperationspartnern des Umweltbildungszentrums, kurz: UBZ. Hier wurde ein spannendes Projekt konzipiert, das die Schüler ein ganzes Schuljahr begleitet und fest zum Unterricht gehört. "Über das Jahr verteilt werden die Schülerinnen und Schüler des fünften Jahrgangs der Gesamtschule den Lebensraum Wald in den verschiedenen Jahreszeiten unter Begleitung des erfahrenen Försters erleben", heißt es aus der Gesamtschule. Praxis und Theorie werden hier eng verknüpft. "Die Zusammenarbeit geschieht im Rahmen von Projekttagen mit einer abschließenden Präsentation der Ergebnisse der Exkursionen zum Schuljahresabschluss." Es sei eine tolle Möglichkeit als "MINT-freundliche Schule" den Biologieunterricht noch spannender und anschaulicher zu gestalten. MINT steht dabei für die Abkürzung der Fächerkombination Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Für ihre Schwerpunktsetzung in diesem Fächerbereich erhielt die Schule an der Hülsbecker Straße 2016 das Siegel "MINT-freundliche Schule". Die Schulen durchlaufen einen strengen Bewerbungs- und Prüfungsprozess, der von Fach- und Wissensverbänden, Unternehmen, Vereinen und Stiftungen durchgeführt wird. Die Ehrung der Schulen steht unter der Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz. Bereits im Jahr 2010 wurde im Schulprogramm der Gesamtschule Heiligenhaus die MINT-Förderung als Schwerpunkt schulischer Entwicklungsarbeit fest verankert. Absicht ist, mit einem breiten differenzierten Angebot das Interesse bei Kindern und Jugendlichen im Bereich der MINT-Fächer zu wecken. Mit dem neuen naturnahen Projekt in den fünften Klassen, wird das Thema MINT für die Schüler noch ein Stück greifbarer. "Zudem können die jüngsten Gesamtschüler die Natur direkt vor der Haustür hautnah erleben." Und dabei lernen sie noch viel mehr: "Durch die Zusammenarbeit in Gruppen werden die Teamfähigkeit der Schülerinnen und Schüler und die Klassengemeinschaft gefördert." Immer wieder gab es in der Vergangenheit bereits Projekte mit dem Förster, allen voran natürlich Wanderungen. Mit der Kooperation will man die Zusammenarbeit nun festigen.

(sade)
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