Heiligenhaus Forscher entdeckt in Heiligenhaus den Wanderfalter "Postillon"

Heiligenhaus · Von den Zugvögeln ist bekannt, dass sie im Frühling und Herbst lange Flüge auf sich nehmen. Hier verrät der Heiligenhauser Falterexperte und Naturforscher Dietmar Borbe nichts Neues. Aber eine Besonderheit aus einem Fachgebiet in diesem Zusammenhang ist weit weniger bekannt: "Auch Tagfalter nehmen diese Strapazen auf sich wie der Monarchfalter, der ja sehr auffällig von USA nach Mexiko und zurückfliegt.

 Wanderfalter wie den Postillon finden Fachleute bis in den Herbst hinein.

Wanderfalter wie den Postillon finden Fachleute bis in den Herbst hinein.

Foto: Dietmar Borbe

Neben Admiral und Distelfalter zählt der Postillion bei uns zu den klassischen Wanderfaltern", teilt er mit. Als Saisonwanderer fliegt er von Nordafrika und den Mittelmeergebieten bei uns ein. Hier bildet er dann mindestens zwei Generationen. Die Nachkommen sind insgesamt deutlich zahlreicher und versuchen zurückzukehren, das gelingt ihnen meist nicht und überwintern können sie hier auch nicht.

Warum sie überhaupt zurückkehren wollen, das ist noch nicht genügend erforscht. Vermutlich fehlen Futterpflanzen wie Hornklee. Der Postillion ist mit seinem kräftigen Gelb-Orange ein sehr attraktiver Falter, der im Gegensatz zu ähnlichen Faltern relativ schnell fliegt. Er bevorzugt Offenland, Halbtrockenrasen und Wegränder. Trotz seiner Auffälligkeit ist er nicht so oft anzutreffen und zu beobachten.

Ein solches Exemplar hat Borbe an den letzten Sonnentagen des "Goldenen Oktober" in Heiligenhaus gefunden und fotografiert. "Dabei zeigte er das typische Sonnenverhalten, indem er die Flügel zusammenklappte und sich der Sonne geschickt zuwandte", kommentiert er.

Von der Rückseite nahm er die zurückgeworfene Wärme von erwärmten Felsgestein auf und nutzte so ebenfalls die letzten Sonnenstrahlen.

(RP/köh)
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