Ratingen Freilichtbühne startet in die neue Saison

Ratingen · Diesmal steht "Peter Pan" auf dem Programm. Die Geschichte der Naturbühne bietet aber mehr als Kinderstücke.

 Pierre Brice rettet als Winnetou ein Mädchen aus einem brennden Haus.

Pierre Brice rettet als Winnetou ein Mädchen aus einem brennden Haus.

Foto: Stadtarchiv/Bild: H.D. Wurm

Für viele Schüler-Generationen war der Besuch der Freilichtbühne am Blauen See eine willkommene Abwechslung vom Schulalltag. Mit der ganzen Klasse und Proviant im Gepäck führte der jährliche Ausflug zur Aufführung eines der Kinderstücke. Nach ein paar Jahren Unterbrechung ist das auch heute wieder so. In diesem Jahr können sich die Kinder auf "Peter Pan" freuen. Los geht's Pfingsten. Und selbstverständlich sind nicht nur Schulklassen gern gesehene Gäste an der Naturbühne, sondern auch Eltern mit ihren Kindern.

Die Geschichte des Theaters am Blauen See begann nach dem Zweiten Weltkrieg. Damals hatten kreative Köpfe die Idee, aus dem stillgelegten Kalksteinbruch eine Theaterbühne zu machen. Initiator war der Ratinger Schauspieler Fritz Theuring. Das erste Theaterstück, das auf der Naturbühne aufgeführt wurde, war 1949 "Old Surehand". Ab 1952, jeweils von Mai bis September, wurde die Naturbühne gemeinsam vom Kreis Mettmann und der Stadt Ratingen betrieben.

 Für einige Jahre war die Naturbühne Blauer See auch Ziel der Techno-Fans.

Für einige Jahre war die Naturbühne Blauer See auch Ziel der Techno-Fans.

Foto: Achim Blazy

Neben den Kinderstücken wurden auch immer wieder die Geschichten von Winnetou und Old Shatterhand auf der Bühne am Blauen See aufgeführt: die sogenannten Karl-May-Festspiele. Die Schauspieler kamen aus Elspe von den dortigen Karl-May-Festspielen. Mit dabei der Winnetou-Darsteller schlechthin: Pierre Brice, der Jahre nach den Verfilmungen noch einmal das Pferd sattelte, um auf seinem Pferd "Iltschi" über die Naturbühne zu galoppieren. 1994 war dann Schluss mit den Cowboys und Indianern am Blauen See.

Zwischenzeitlich eroberten die Techno-Freunde die idyllisch gelegene Freilichtbühne, um einen Tag im Jahr von mittags bis abends durchzufeiern. Und auch ein Open-Air-Kino versuchte sich zwei Sommer lang an diesem Standort. Doch das Wetter spielte nicht mit, die Besucher blieben aus. Vorbei war's mit dem Kino unter freiem Himmel.

 Pippi Langstrumpf kehrte mit immer neuen Abenteuern mehrfach auf die Naturbühne zurück.

Pippi Langstrumpf kehrte mit immer neuen Abenteuern mehrfach auf die Naturbühne zurück.

Foto: Blazy Achim

Die Kinderstücke gibt es nun seit 1952. Und was haben die Kinder am Blauen See nicht schon alles gesehen: "Der gestiefelte Kater", "Max und Moritz", Pippi Langstrumpf" oder "Petterson und Findus". Heute zeichnet das Theater Concept für die Stücke verantwortlich. In diesem Jahr steht nun "Peter Pan" auf dem Programm. Erste Aufführung ist am 4. Juni, die letzte für die Saison am 8. Oktober.

Die öffentlichen Vorstellungen finden an den Spieltagen jeweils ab 15.30 Uhr statt, und zwar bei jedem Wetter. Denn die Naturbühne verfügt über 1200 überdachte Sitzplätze. So sitzen zumindest die Zuschauer im Trockenen, wenn es regnet. Die Schauspieler jedoch dürfen nicht zimperlich sein, sie müssen auch bei schlechtem Wetter auf die nicht überdachte Bühne. Tickets für das Familientheater-Erlebnis bekommen Besucher direkt unter http://shop.theaterconcept.de im Webshop oder an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Das Stück "Peter Pan", die Geschichte des Jungen, der nie erwachsen werden wollte, eignet sich nach Angaben des Veranstalters für Kinder ab drei Jahre. Aber auch ältere Kinder und Erwachsene dürften ihren Spaß an den Abenteuern im Nimmerland haben.

(RP)
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