Lintorf Freiwillige Helfer sind unverzichtbar

Lintorf · Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) stellt sich zur Jahresmitte personell und ausstattungstechnisch neu auf.

 DRK-Chef Holger Kirchmann und sein Vertreter Erhard Raßloff (vorne von rechts) lassen sich von Geza Kellner und Michael Winter das neue Infomobil erklären.

DRK-Chef Holger Kirchmann und sein Vertreter Erhard Raßloff (vorne von rechts) lassen sich von Geza Kellner und Michael Winter das neue Infomobil erklären.

Foto: Blazy, Achim (abz)

"Wir haben wie alle anderen Hilfsorganisationen oder Vereine mit Nachwuchssorgen im Bereich des Ehrenamtes zu kämpfen", sagt Holger Kirchmann, Vorsitzender des DRK Ratingen. Doch es gibt auch Licht am Ende des Tunnels: "Seit einigen Wochen haben wir wieder eine Jugendrotkreuz-Gruppe", freut sich Rettungsassistent Marc Möhlmann, seit vielen Jahren im DRK ehrenamtlich aktiv. Dass der Ratinger Ortsverband eine Nachwuchsgruppe betreibt, ist nicht selbstverständlich - zuletzt gab es sie mangels Masse nicht mehr.

Ein gutes halbes Dutzend Mädchen und Jungen sind dabei, treffen sich regelmäßig montags um 18 Uhr außerhalb der Ferien auf dem Lintorfer DRK-Gelände am Sonnenschein. Zwischen zehn und 14 Jahren sind die Teilnehmer alt, die von mehreren DRKlern betreut werden: "Da steckt eine Menge Engagement dahinter", so Möller. Denn es geht nicht nur darum, die Kinder und Jugendlichen altersgerecht an die Aufgaben der Hilfsorganisation heranzuführen, sondern auch um die Vermittlung sozialer Kompetenz: "Wir unternehmen viel mit den jungen Leuten, waren zum Beispiel Bowling spielen. Neben der Vermittlung von Grundkenntnissen der Ersten Hilfe spielen auch Team bildende Maßnahmen eine große Rolle", so Möller.

 Die Bereiche Krankentransport und Rettungsdienst gehören zum Kerngeschäft des DRK: Neben hauptamtlichen Mitarbeitern sind hier auch Ehrenamtler wie Geza Kellner und Marc Möller unverzichtbar. Doch freiwillige Helfer stehen immer weniger zur Verfügung.

Die Bereiche Krankentransport und Rettungsdienst gehören zum Kerngeschäft des DRK: Neben hauptamtlichen Mitarbeitern sind hier auch Ehrenamtler wie Geza Kellner und Marc Möller unverzichtbar. Doch freiwillige Helfer stehen immer weniger zur Verfügung.

Foto: Achim Blazy

Nach und nach soll der Nachwuchs so an die diversen Aufgaben des DRK heran geführt werden. Dazu gehört unter anderem der Rettungsdienst. Das DRK besetzt im Wechsel mit den Johannitern den in Lintorf stationierten Rettungswagen - unter der Woche mit hauptamtlichen Kräften, am Wochenende in der Regel mit Ehrenamtlern. "Aber auch das wird immer schwerer", weiß Erhard Raßloff, Vizechef des DRK. Andere Angebote des DRK seien dagegen in der öffentlichen Wahrnehmung kaum bekannt, so Raßloff: "Der Behindertenfahrtdienst ist so solch ein Bereich." Prinzipiell darf jeder Rollstuhlfahrer das Angebot nutzen, der sich beim Kreis Mettmann einen Berechtigungsausweis hat ausstellen lassen: 300 Kilometer monatlich können dann kostenlos die Dienste des Fahrdienstes gegen Voranmeldung genutzt werden. In Ratingen gilt das übrigens als eine von ganz wenigen Städten auch für blinde Menschen. "Wir haben in diesem Bereich zwei hauptamtliche Kräfte im Einsatz, würden uns aber auch hier noch über ehrenamtliche Verstärkung freuen", so der frisch pensionierte Sozialamtsleiter Raßloff.

Wie wichtig die freiwilligen Helfer des DRK sind, wurde nicht zuletzt bei Sturmtief Ela deutlich. Um 5 Uhr am Morgen nach der Katastrophe waren Ehrenamtler zur Stelle und versorgten die seit Stunden Schwerstarbeit verrichtenden Feuerwehrleute mit Obst, einer Suppe und Getränken. Und auch in den nächsten Tagen waren Helfer aus dem ganzen Kreis und auch von anderen Hilfsorganisationen für die Verpflegung der Helfer zuständig. Groß war die Freude beim DRK auch darüber, dass mit der Unterstützung vieler Firmen ein neuer Anhänger angeschafft werden konnte: Dieser soll nun als Infomobil bei Veranstaltungen eingesetzt werden oder als Transportmöglichkeit - zum Beispiel für Verpflegungseinsätze wie bei Ela.

(wol)
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