Heiligenhaus Frust nach Aus für neue Halle

Düsseldorf · Auf der Hauptversammlung des Stadtsportverbandes (SSV) ließen die Mitglieder die monatelange Diskussion über den Neubau Revue passieren. Stadt versucht, Alternativ-Lösungen für die Vereine zu finden. Trotzdem herrschte enttäuschung.

Die Enttäuschung sitzt tief, das war am Dienstagabend bei der Jahreshauptversammlung des Stadtsportverbandes Heiligenhaus (SSV) deutlich zu spüren. Es ging natürlich um die Pläne für einen Neubau einer Sporthalle, die bereits am Montagabend im Ausschuss für Bildung und Sport endgültig zu den Akten gelegt wurde — allerdings zugunsten kleinerer Alternativen (RP berichtete)."Die Chance für den Neubau wurde leichtfertig vertan", sagte Bernhard Grote, Geschäftsführer des SSV. Dies sei "schlecht für den Sport und sehr frustrierend".

Zuvor hatte der erste Vorsitzende Helmut Stypa seinem Frust über den gescheiterten Neubau in einer mehrseitigen Erklärung Luft gemacht. Am Anfang sei viel versprochen worden, doch nachdem klar war, dass sich die Hochschule finanziell nicht an dem Projekt beteiligen werde, habe die Verwaltung nur geblockt und den Neubau systematisch verhindert. "Jetzt werden wir mit dem Mangel leben müssen."

Kämmerer Michael Beck hatte da einen schweren Stand. Er verwies auf die dramatische finanzielle Lage der Stadt. 70 Prozent der Einnahmen seien weggebrochen. "Wir sind nicht nur im Haushaltssicherungskonzept, sondern stehen kurz vor dem Nothaushaltsrecht", so Beck. Auch das Konjunkturpaket II, mit dem die Sporthalle bezahlt werden sollte, könne nicht weiterhelfen. Da sehr genau vorgeschrieben sei, wie die Gelder benutzt werden müssen, könne man die Sporthalle nicht finanzieren.

Dennoch hat die Verwaltung Pläne, wie den Sportvereinen weitergeholfen werden kann. Am Immanuel-Kant-Gymnasium soll es ein Kleinspielfeld geben, am Umweltbildungszentrum einen Vielzweckraum. Zur Ratssitzung soll außerdem ein Angebot für einen Hallenanbau an die IKG-Halle auf den Tisch. . Außerdem wird die Verwaltung nach Räumen suchen, beispielsweise in Kindergärten, in die Gymnastik- und Turngruppen ausweichen können und so Platz in den Ballsporthallen schaffen. "Wenn wir Angebote verlagern, können wir Hallenstunden freibekommen", meinte Beck optimistisch. Überhaupt sieht er die Lage nicht so dramatisch, wie die Vereine sie darstellen. Im Belegungsplan seien noch Stunden frei, es würden nicht alle Hallenstunden von den Vereinen eingefordert.

Das sehen die Vereine jedoch anders. Sie hätten Schwierigkeiten, Plätze für ihre Sportler zu finden. Deshalb wären viele Gruppen überbelegt, weil auch noch die Übungsleiter fehlen. Und schließlich würden die Sportler nicht kreuz und quer durch Heiligenhaus fahren, bloß weil ihr Kurs in eine Halle in einem anderen Stadtteil verlegt worden sei. Doch vielleicht gibt es eine Lösung für dieses Problem: Beck schlug vor, dass sich die Verwaltung ein oder zwei Mal im Jahr mit dem SSV und allen Vereinen zu einer Belegungskonferenz trifft. Dort könnten sich die Vereine austauschen und so die Hallen effektiver nutzen.

(RP)
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