Heiligenhaus Fünf Jahre Campus - zwei Rückblicke

Heiligenhaus · Studentin Nadine Sticherling und Prof. Christian Weidauer erinnern an Jahre des Pioniergeistes beim Hochschulstart.

 Beim Tag der offenen Tür in diesem Jahr stellten die Mitarbeiter der Fachhochschule in Heiligenhaus den Besuchern auch einen computergesteuerten Greifarm vor.

Beim Tag der offenen Tür in diesem Jahr stellten die Mitarbeiter der Fachhochschule in Heiligenhaus den Besuchern auch einen computergesteuerten Greifarm vor.

Foto: achim Blazy

"Als ich in meinem Ausbildungsbetrieb Huf in Velbert eingestellt wurde, gab es den Campus Velbert/Heiligenhaus noch gar nicht richtig", lacht Nadine Sticherling. Sie gehört zu den allerersten 28 Studierenden, die im Wintersemester 2009 mit dem dualen Ingenieurstudium starteten. Dass sie Mechatronik studieren würde war klar, doch erst vier Monate vor Beginn des Studiums stellte sich heraus, ob sie dies an der Hochschule Bochum oder in Heiligenhaus tun würde. "Es ist schon sehr ungewohnt, in einem Bürogebäude mit nur einem Vorlesungsraum zu lernen; zumal ich den 'richtigen' Unibetrieb kennengelernt hatte." Doch Nadine Sticherling nahm es gelassen. Wie auch die Bewerbungsphase: "Ich komme ja aus Norddeutschland und wollte eigentlich in dieser Region ein duales Studium beginnen. Bei einer Ausbildungsbörse lernte ich das Unternehmen Huf kennen. Ich hatte einen sehr guten Eindruck, der Ausbildungsleiter war sehr nett und stellte mir das Konzept des dualen Studiums vor. So wusste ich, dass ich eine der ersten Studierenden bei Huf sein würde und bin einfach mal ins Assessment-Center gegangen." Nadine Sticherling wurde sofort ausgewählt. Und ihr gefiel die persönliche Atmosphäre in dem Velberter Unternehmen. Im August 2009 begann sie mit dem Studium, nun hat sie bereits den Bachelor in der Tasche und ist im Moment mit dem Master beschäftigt.

 Nadine Sticherling gehört zu den ersten Absolventen.

Nadine Sticherling gehört zu den ersten Absolventen.

Foto: Hochschule

"Ich habe mich überhaupt nicht davon abschrecken lassen, dass der Campus noch im Aufbau war. Die wollen was Neues ausprobieren, dachte ich. Da mach ich mit." Immerhin hatte sie etwas Unterstützung von den drei anderen Studierenden von Huf. "Wir schauen uns das einfach mal an, sagten wir uns." Alle waren motiviert und hatten das Gefühl, mitbestimmen zu können. "Die Professoren legten Wert darauf, ein Feedback von uns zu bekommen", erzählt sie. Durch den Hochschul-Präsidenten Prof. Martin Sternberg gefördert, wurde vor zwei Jahren eine Fachschaft eingerichtet. Nadine Sticherling ist die Vorsitzende und zeigt auch hier ihr Engagement für die Mitarbeit am Campus.

 Prof. Christian Weidauer baute den Standort maßgeblich auf.

Prof. Christian Weidauer baute den Standort maßgeblich auf.

Foto: Lukas Palik Fotografie

"Ihr müsst den Standort aufbauen!" So hieß der Auftrag an Prof. Christian Weidauer. Etwas ausführlicher wird das Präsidium es natürlich formuliert haben, doch inhaltlich war es tatsächlich so: "Es war klar, dass ich gemeinsam mit meinen Kollegen Prof. Dietmar Gerhardt und Prof. Jörg Frochte den Standort Campus Velbert/Heiligenhaus aufbauen würde, doch dass es so schnell in verantwortlicher Position gehen würde, war mir damals nicht bewusst", erinnert sich Weidauer an den Beginn seiner Tätigkeit am Campus Velbert/Heiligenhaus vor fünf Jahren. "Es ist schon ungewöhnlich, mit dieser Aufgabe gleich am Anfang konfrontiert zu werden. An uns dreien lag es, ob sich der Standort etablieren und entwickeln würde - natürlich mit Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen aus Bochum", so beschreibt Weidauer seine schwierige Aufgabe. "Wir hatten zunächst nur 28 Studierende, die in einem Raum untergebracht waren. Die übrigen Büroräume standen leer; viele Büros waren noch gar nicht bezogen." Eine spannende Zeit begann, denn nicht nur der Lernstoff musste vermittelt und die Projekte im Rahmen der dualen Ingenieurstudiengänge entwickelt, sondern auch neue Kollegen eingestellt werden. "Ich habe drei Berufungskommissionen geleitet und bei weiteren mitgewirkt", sagt Prof. Christian Weidauer. Über die dazugewonnene fachliche Kompetenz hinaus freut er sich, dass alle neuberufenen Kolleginnen und Kollegen gut ins Team am Campus passen." Die Studierenden bekamen schnell mit, "dass wir alle an einem Strang ziehen und gemeinsam den Aufbau des Campus Velbert/Heiligenhaus mitgestalten. Anfangs waren einzelne Unternehmen noch skeptisch und abwartend, ob unser Konzept wirklich funktionieren kann", so Weidauers Zwischenbilanz. Heute unterstützen die Schlüsselregion und 105 Unternehmen aus der Region den Campus.

(RP)
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