Ratingen Gartenliebhaber holen sich Anregungen

Ratingen · Rund um die Offene Gartenpforte im Kleingärtnerverein Dumeklemmer wurde Manfred Fiene mit Goldnadel geehrt.

 Klaus Mönch, Vorsitzender des Kleingartenvereins, führte die Besucher durchs Rosarium.

Klaus Mönch, Vorsitzender des Kleingartenvereins, führte die Besucher durchs Rosarium.

Foto: Achim Blazy

"Nun bin ich wohl in einem Alter, in dem auch mal geehrt wird", versuchte Manfred Fiene ein bisschen die Freude über die Goldnadel Vollkranz zu verbergen. Diese höchste Auszeichnung wurde dem Mann fürs Grüne vom Landesverband verliehen. Und auch, wenn der Geehrte "nicht der Typ ist, der dekoriert rumläuft", freute er sich sehr.

Klaus Mönch, unter anderem Vorsitzender des Kleingärtnervereins Dumeklemmer, steckte ihm die Auszeichnung an und fand in seiner Rede viele lobende Worte über die 30 Jahre als Amtsleiter Umweltschutz und Landschaftspflege, die für Manfred Fiene nie bloß ein Job, sondern immer eine Herzensangelegenheit waren. Das Rosarium, ein Vorzeige-Areal im Kleingärtnerverein Dumeklemmer, ist übrigens um "30 englische Rosen erweitert worden, die wir Ihnen symbolisch überreichen wollen", sagte Mönch. Jede Rose steht für ein Dienstjahr. Und hoffentlich ist Platz für weitere Zupflanzungen gelassen worden. "Ich war nun gerade im Verabschiedungsmodus und muss nun umdenken", erklärte Amtschef Fiene. Denn anders als geplant, verlängert der umtriebige Gartenfachmann über den 30. Juni 2016 hinaus. "Ich stehe so lange zur Verfügung, bis eine Nachfolge gesichert ist." Er selber sei so lange in dem Beruf, der so vielschichtig sei, "jeder, der da neu reinkommt, braucht mehr als 100 Tage, um die Vielschichtigkeit zu begreifen".

 Norbert Becker (rechts) ehrte Manfred Fiene

Norbert Becker (rechts) ehrte Manfred Fiene

Foto: Blazy, Achim (abz)

Dass er ausgerechnet im Kleingärtnerverein Dumeklemmer ausgezeichnet wurde, freute Fiene besonders wegen der Veranstaltung "Offene Gartenpforte". "Eine wunderbare Idee", nennt er sie und die Möglichkeit, "Kontakte zu knüpfen, sich über Pflanzen und den Umgang mit ihnen auszutauschen. Derlei Begegnungen sind bereichernd."

"Ich bin bloß der Begleiter zweier schmucker Gärtnerinnen", behauptete Bruno Schultz von sich. "Ich finde das hier alles schön", schwärmte er über Parzelle 16, ein duftendes, blühendes Paradies, in dem jeder florale Winkel seinen ausgewiesenen Namen hatte. Vorbei an in knackigem Orange vor Kraft nur so strotzenden Kletterrosen ging es an Herzblattlilien, Immergrün, asiatischer Lilie sowie dem unschuldigen Maiglöckchen ins Herz - einem Grill. "Etwas Warmes braucht der Mensch", sagte Jan Igel mit Bratwurst in der Hand. "Schließlich macht so viel frische Luft auch hungrig." Außerdem waren es ja nicht nur einzelne Vorzeige-Gärten, die auf der Suche nach nachahmenswerten Ideen durchschlendert werden wollten. "Bei der Tauschbörse muss man immer wieder schauen. Das Angebot verändert sich." Zwischen Nelkenstauden und Rosenkohl gab es "Undefinierbares. Mal gucken, was draus wird", sagte der Hobbygärtner. Im Blickpunkt standen außerdem die Wildblumenwiese und das Tiefenbroicher Kräutergärtlein. "Tolle Sache", waren die Besucher sich einig. "Wer mich ganz kennenlernen will, muss meinen Garten kennen. Denn mein Garten ist mein Herz", sagte schon Fürst zu Pückler-Muskau wissend.

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