Ratingen Geburtstagsfeier mit Grantler Scrooge

Ratingen · Den Ratinger Kinder- und Jugendchor gibt es seit 30 Jahren. Zum Jubiläum begeisterte er mit einem Musical.

 In der Nacht zum 25. Dezember bekommt Ebenezer Scrooge (Jan Hütterott, rechts), Besuch von Geistern, die ihn mit auf eine Reise in seine eigene Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nehmen. Da wird er nachdenklich.

In der Nacht zum 25. Dezember bekommt Ebenezer Scrooge (Jan Hütterott, rechts), Besuch von Geistern, die ihn mit auf eine Reise in seine eigene Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nehmen. Da wird er nachdenklich.

Foto: achim blazy

Am dritten Adventssonntag waren nahezu alle Stühle in der Stadthalle besetzt. Zuschauer im Alter von vier bis 99 Jahren waren gekommen, um sich von den Darbietungen des Ratinger Kinder- und Jugendchores verzaubern zu lassen. In diesem Jahr sollte es ein ganz besonderes Weihnachtskonzert werden, denn der Chor feiert sein 30-jähriges Bestehen. Nach dem traditionellen Adventslied, mit dem der Chor bisher jedes seiner Weihnachtskonzerte begonnen hat, bot er unter Mitwirkung der Ratinger Spatzen, des Eduard-Dietrich-Chores und der Scrooge-Band zum Jubiläum einen Klassiker zur Weihnachtszeit.

Wer kennt sie nicht, die beliebte Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens? Und obwohl sie schon häufig verfilmt und auch auf die Theater- oder Musicalbühne gebracht wurde, hat sie nichts von ihrem Zauber verloren, die Geschichte über den alten Ebenezer Scrooge, der ein hartherziger, gefühlskalter und geiziger Geschäftsmann ist, der für seine bedürftigen Mitmenschen nur Geringschätzung übrig hat und nichts von Weihnachten hält.

"Humbug! Weihnachten ist nichts als Humbug!", grummelte der Geizhals zu Beginn des Musicals, wies die alljährlichen Weihnachtswünsche seines Neffen zurück und verhielt sich auch gegenüber anderen Mitmenschen alles andere als weihnachtlich. Bis zu der verhängnisvollen Nacht zum 25. Dezember, in der er nacheinander Besuch vom Geist seines verstorbenen Teilhabers Jacob Marley und den Geistern der Weihnacht erhielt, die ihn mit auf eine Reise in seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nahmen.

Scrooge beginnt, über sein Leben nachzudenken und lässt sich schließlich darauf ein, ein besserer Mensch zu werden. "Ich habe eine Chance zu einem zweiten Start in mein Leben bekommen", verkündete Scrooge, dargestellt von Jan Hütterott, Lehrer am Lintorfer Gymnasium, der in diesem Jahr die Gastrolle übernahm. Auch die Mitglieder des Kinder- und Jugendchores boten den Zuschauern eine bemerkenswerte Vorstellung. Glänzende Solostimmen und eindrucksvolle Gesänge des Chores ergänzten hervorragend die schauspielerischen Leistungen der jungen Leute.

"Was für ein Abend", schwärmte Paul Sevenich, Leiter der städtischen Musikschule, am Ende der Vorstellung. Es sei eine sehr stilvolle und überzeugende Darbietung gewesen, eine Weiterentwicklung der langjährigen Tradition des Chores. Auch das Publikum war begeistert. "Obwohl ich die Geschichte schon gefühlte tausend Mal gesehen habe, schaue ich sie mir immer wieder gerne an. Denn viele Menschen könnten einmal über eine Änderung ihres Lebens nachdenken. Mich hat diese Vorstellung jedenfalls voll eingenommen und auch ein wenig auf die Feiertage eingestimmt. Sie war eines Jubiläumskonzertes mehr als würdig", sagte Besucherin Andrea Melcher, nachdem der lang anhaltende Applaus abebbte. Mit dieser Meinung stand sie nicht alleine da.

"Es stimmte einfach alles, tolle Stimmen, wunderschöne Kostüme und Kulisse und auch die Musik war sehr ansprechend", bemerkte Sitznachbarin Beate Schneiders und stimmte gemeinsam mit allen Zuschauern das Abschlusslied "Oh du fröhliche" an.

(RP)
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