Kriminalfall in Ratingen Fünf Personen nach Automatensprengung gefasst

Mehrere Personen haben in der Nacht zum Donnerstag auf der Speestraße in Ratingen-Lintorf einen Geldautomaten der Commerzbank gesprengt. Drei der mutmaßlichen Täter flohen mit Motorrollern vom Tatort. Die Polizei hat fünf Personen festgenommen.

Ratingen-Lintorf: Geldautomat auf der Speestraße gesprengt
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Ratingen-Lintorf: Geldautomat auf der Speestraße gesprengt

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Foto: Blazy, Achim

Die Tat ereignete sich gegen 4.52 Uhr. Nach Angaben einer Polizeisprecherin flohen drei der mutmaßlichen Täter vom Tatort mit Motorrollern und verschanzten sich wenig später in einer Garage. Nach einiger Verhandlungszeit haben sich die drei aber widerstandslos festnehmen lassen. Außerdem wurden noch zwei weitere Tatverdächtige wenig später in einer Wohnsiedlung festgenommen. Die Vernehmung aller fünf gefassten Tatverdächtigen findet am Donnerstag statt. Weitere Details zu dem Einsatz sind noch nicht bekannt.

Erst im Juni dieses Jahres hatten Unbekannte einen Automaten der Commerzbank im Stadtteil Hösel gesprengt. Der Tathergang damals: Mehrere Zeugen hörten gegen 3.20 Uhr einen lauten Knall. Beim Blick aus dem Fenster sahen sie zwei maskierte Täter, die in einem dunklen Audi in Richtung Eggerscheidt vermutlich über die Raststätte Hösel auf die Autobahn 3 flohen, so die Polizei.

Möglicherweise gehören die Täter zur sogenannten Audi-Bande. Eine Sprecherin der Polizei wollte dies auf Anfrage unserer Redaktion nicht ausschließen. Für wie viele Geldautomaten-Sprengungen die Bande genau verantwortlich ist, ist unklar. Allein in diesem Jahr gab es mehr als 20 Taten, im Vorjahr waren es landesweit 67.

Den Grund, wieso die aus Nordafrika stammenden Täter so oft in NRW zuschlagen, meinen die Ermittler zu kennen. "Die Intensivtäter haben früher ähnliche Tatserien in Belgien und Holland begangen, wegen der in den Beneluxländern mittlerweile besser gesicherten Geldautomaten sind sie nach Deutschland ausgewichen", so ein Ermittler des Landeskriminalamtes (LKA).

LKA: Banken müssen Sicherheitsmaßnahmen verstärken

Für die Banken ist das Thema ein wunder Punkt. Das LKA mahnt die Geldinstitute seit Monaten, ihre Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken. Die Bande operiert in ständig wechselnder Zusammensetzung immer von den Niederlanden aus. Deshalb arbeitet das LKA auch schon lange eng mit Kollegen aus dem Nachbarstaat zusammen. Ihre Raubzüge begehen die Täter in Einheiten von drei bis fünf Personen. Und meistens flüchten sie nach den Taten in PS-starken Audi-Modellen. Sowohl Autos als auch Kennzeichen sind in der Regel gestohlen.

(kle)
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