Heiligenhaus Gesamtschul-Ehe mit Mettmann ist denkbar

Heiligenhaus · Die Eltern in Mettmann haben für die Einrichtung einer Gesamtschule votiert. Heiligenhaus könnte Kooperationspartner werden.

 Die Gesamtschule in Heiligenhaus wäre bereit, mit Mettmann zu kooperieren. In dieser Frage sind nun die Mettmanner am Zug.

Die Gesamtschule in Heiligenhaus wäre bereit, mit Mettmann zu kooperieren. In dieser Frage sind nun die Mettmanner am Zug.

Foto: Achim Blazy

Fast 200 Schüler aus Mettmann besuchen derzeit die Gesamtschule in Heiligenhaus. Der Grund: Die Kreisstadt selbst hält diese Schulform derzeit nicht vor. Vor den Sommerferien jedoch fragte die Schulpflegschaft 2800 Eltern in Mettmann nach ihrer Meinung zur künftigen Schullandschaft in der Kreisstadt. 1445 Eltern schickten den Fragebogen ausgefüllt zurück. Dies ist eine Quote von 52 Prozent und damit laut Verwaltung repräsentativ. Und das Ergebnis liegt nun vor: 72 Prozent votierten für die Einrichtung einer Gesamtschule.

Die Schulaufsicht hat vorgeschlagen, eine interkommunale Zusammenarbeit zu prüfen. Für die Heiligenhauser ist das nichts Neues. Schon seit Längerem führe man Gespräche in dieser Richtung mit der Stadt Mettmann, erklärte der Erste Beigeordnete Michael Beck auf Anfrage. Und die seien in der jüngsten Zeit noch verstärkt worden.

Wie eine mögliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Städten im Bereich der Gesamtschule aussehen könnte, ist zwar noch offen. "Die Einrichtung eines Zweckverbandes wäre aber denkbar", sagt Beck. Damit könne man die bisher schon vorhandene Zusammenarbeit in Form "einer wilden Ehe" legitimieren. Denn das ist schon lange der Wunsch in Heiligenhaus. Eine Dependance-Lösung - also eine Gesamtschule mit zwei Standorten - schließt Beck eher aus.

Der erste Schritt hin zu einer interkommunalen Zusammenarbeit müsse nun von Mettmann ausgehen. "Wir werden die Gespräche auf jeden Fall weiterführen", sagte Beck.

Bis Februar 2017 will die Verwaltung in Mettmann nun klären, wie teuer die Einrichtung einer neuen Gesamtschule in der Kreisstadt wäre. Außerdem soll die Zusammenarbeit mit den Nachbarstädten weiter verfolgt werden. Erst danach soll über weitere Schritte zur Änderung der Schullandschaft beraten werden. Denn die Mettmanner haben ein Raumproblem. Die Neugründung einer Gesamtschule könne laut Fachbereichsleiterin Ute Piegeler nur im Gebäude der auslaufenden Hauptschule erfolgen, und in den Folgejahren würde der Raum der dann auslaufenden Realschule benötigt. Bevor Eltern ihr Kind an einer neuen Schule anmelden, sei diese jedoch attraktiv zu gestalten. Sowohl an der Hauptschule als auch an der Realschule sei Schulraum vorhanden, der teils sanierungsbedürftig sei.

Die Stadt Heiligenhaus jedenfalls steht mit offenen Armen da, um die Mettmanner als Kooperationspartner zu empfangen. Denn damit könnte endlich Verlässlichkeit in den Schulalltag einziehen, auch für die Eltern aus Mettmann, die ihr Kind auf eine Gesamtschule schicken möchten.

"Mit den Füßen haben die Mettmanner ja schon vor Jahren für eine Gesamtschule gestimmt", sagte Beck. Dies zeige die hohe Zahl der Schüler, die jedes Jahr aus Mettmann komme. Die bilden jeweils eine ganze Eingangsklasse.

(RP)
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