Heiligenhaus Gesangverein Frohsinn wird 150 Jahre alt

Heiligenhaus · Der älteste Verein der Stadt Heiligenhaus feiert ein stolzes Jubiläum: Gründungstag war der 12. Oktober 1867.

 Gemeinsames Wirken für jede Menge Frohsinn (von links): Ingo Hannuschka, Marion Fritzke und Peter Ihle (der Ex-Bürgermeister ist am längsten dabei).

Gemeinsames Wirken für jede Menge Frohsinn (von links): Ingo Hannuschka, Marion Fritzke und Peter Ihle (der Ex-Bürgermeister ist am längsten dabei).

Foto: Achim Blazy

Es war - natürlich - ein Donnerstag, als acht sangesfreudige Herren einen Männergesangverein ins Leben riefen, der 150 Jahre später zum ältesten Verein der Stadt Heiligenhaus werden sollte - und dann immer noch donnerstags zum Proben lädt.

Ein Jubiläum, das in Zeiten des Chorsterbens nicht selbstverständlich ist. "Der 12. Oktober 1867 ist auf der Gründungsurkunde als offizieller Gründungstag vermerkt, übrigens ein Jahr, bevor die Feuerwehr gegründet wurde", erzählt Ehrenpräsident Peter Ihle. Für ihn gehört der Frohsinn seit 63 Jahren zum Alltag, er ist am längsten dabei.

"Ich wüsste nicht, wie ich meinen Donnerstag sonst verbringen sollte", sagt er mit einer Mischung aus Schmunzeln und Ernst. "Es heißt nicht umsonst Frohsinn-Familie." Nach der Öffnung für ein Damen-Ensemble und moderne Literatur ist der Chor lebendig wie lange nicht, und der Familienbegriff bekommt eine neue Bedeutung: "Es ist für mich wirklich besonders, dass ich jetzt mit meinem Vater zusammen singen kann, dem ich sonst immer aus dem Publikum zugesehen habe", erzählt die zweite Vorsitzende Marion Fritzke.

Sie erinnert sich genau wie Peter Ihle gerne an die Frohsinn-Wunschkonzerte zurück. Er kann sich auch gut an einen Auftritt in den 80er- Jahren erinnern: Die Sänger legten damals eine heiße Sohle mit brasilianischen Tänzerinnen aufs Parkett der Kant-Aula-Bühne. Zum Jubiläum lässt sich die "Frohsinn-Familie" nun wieder etwas Besonderes einfallen. "Die Planungen für das Jubiläumskonzert laufen. Wir haben bei unserem neuen Chorleiter Thomas Melcher Wünsche eingereicht, und er wird daraus ein schönes Programm zusammen stellen", sagt Ingo Hannuschka. "Ideen für dieses Konzert, das am Samstag, 7. Oktober, stattfinden wird, gibt es viele. Sicher ist: Es wird eine Zeitreise in die 150 Jahre des Bestehens." Vielleicht wird auch Richard Wagner dabei sein, dessen Stücke zum ersten Repertoire des Vereins gehörten. Ein besonderes Highlight wird dann auch eine Ausstellung sein, die ebenfalls im Oktober in der ersten Etage des Rathaus-Altbaus eröffnet und die Geschichte des Vereins nahe bringen wird.

Ein Schatz von vielen: die Gründungsurkunde. Ein Dokument, das gut erhalten ist und bereits im Vereinslokal ("Köpi 3") an der Wand hängt. Dazu gibt es auch Ehrennadeln und zahlreiche Poster, die die Auftritte der Sänger und nun auch Sängerinnen dokumentieren.

"Wir bereuen ganz und gar nicht, unseren Chor geöffnet zu haben. Hätten wir das nicht getan, würde es nicht mehr viele Jubiläen zu feiern geben", sagt der Vorsitzende Ingo Hannuschka.

Einen gemeinsamen Geburtstagswunsch haben Ihle, Hannuschka und Fritzke: "Wir wünschen uns, dass der Frohsinn weiter Anklang findet, sowohl bei der Sängerschaft, aber auch bei den Zuhörern."

(sade)
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