Kreis Mettmann Gewerkschaft fordert mehr Zollkontrollen beim Mindestlohn

Kreis Mettmann · IG Bauen-Agrar-Umwelt kritisiert: Von allen Betrieben in NRW ist seit Einführung des Mindestlohns bisher nur ein Prozent geprüft worden.

Ob Beschäftigte im Kreis Mettmann auch tatsächlich mindestens 8,50 Euro pro Stunde verdienen, das soll stärker kontrolliert werden: Die IG Bauen-Agrar-Umwelt fordert "intensivere Kontrollen zur Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohns" im Kreis Mettmann. "Je höher das Risiko ist, entdeckt zu werden, desto größer ist die Bereitschaft der Arbeitgeber, den Mindestlohn auch zu zahlen", sagt Dennis Macko. Für den Bezirkschef der IG BAU Düsseldorf ist entscheidend, wer und wo kontrolliert wird: "Bei den Kontrollen ist es notwendig, gezielt dahin zu gehen, wo Chefs schon früher häufig nur Niedriglöhne bezahlt haben - bei den Floristinnen zum Beispiel.

Und auch dahin, wo Kontrollen schwerer zu machen sind: etwa in der Landwirtschaft." Denn die schwarzen Schafe finde man in den 'dunklen und versteckten Lohn-Ecken'. Genau dort müsse der Zoll verstärkt aktiv werden. Für Macko leistet die Finanzkontrolle Schwarzarbeit "eine enorm wichtige Arbeit". Die Zahl der Kontrollen sei allerdings "ernüchternd": So hat der Zoll nach Angaben der Gewerkschaft im ersten Halbjahr lediglich 4568 Arbeitgeber in ganz NRW geprüft, ob diese den gesetzlichen Mindestlohn einhalten.

Damit sei landesweit nur gut ein Prozent aller rund 424 000 Betriebe in NRW kontrolliert worden.

(RP)
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