Ratingen Gospel als "Jungbrunnen für die Seele"

Ratingen · Kirchengemeinden bieten wieder einen gemeinsamen Workshop an. Der Zulauf ist - zuletzt 200 Teilnehmer - enorm.

 Ernest Vaughan jr., Leiter der des Gospelworkshops 2011, mit seinen Sängern beim Abschlusskonzert im Stadttheater.

Ernest Vaughan jr., Leiter der des Gospelworkshops 2011, mit seinen Sängern beim Abschlusskonzert im Stadttheater.

Foto: Achim Blazy

"Man wächst sofort zusammen. Das ist dann wie in einer Familie, die sich zusammengefunden hat", sagt Carola Kauffeisen, und ja, natürlich wird sie wieder dabei sein, wenn die nächste "Gospelfusion" der evangelischen Kirchengemeinde und der katholischen Pfarrgemeinde St. Peter und Paul beginnt. 28. Februar bis 1. März 2015 - das ist ein fester Termin im Kalender der 56-Jährigen, die seit einem Jahr im Chor "Singing Westside" aktiv ist.

Die Gospel-Workshops schätzt sie als "Jungbrunnen für die Seele", der "tollen Atmosphäre" und der Spannung wegen. Um mitzumachen, müsse man nicht einmal Noten lesen können, aber Spaß an der Sache haben: "Der Referent singt vor und der Chor singt nach, so prägt sich die Melodie ein", erzählt sie.

Weg von den Notenblättern, hin zum freien gemeinschaftlichen Singen mit deutlich mehr Körpereinsatz, als man es vom hiesigen Choralltag gewöhnt ist - dieses den Workshop tragende Prinzip findet auch Bernd Appolt immer wieder anziehend. Der 50-Jährige wird ebenfalls wieder dabei sein und ist neugierig auf die jedes Mal neuen Workshopleiter, die aber allesamt als Stars der Szene gelten.

"Sie sind in der Regel Komponisten und bringen eigene Stücke mit, interessante, gute Musik. Das kommt ja nicht alle Tage vor, dass man einmal direkt mit einem Komponisten zusammenarbeiten kann", sagt Appolt, der im Gospel-Workshop Tenor und ansonsten, bei den "Talking People" in Hösel, als Bass gebucht ist. Wenn der Workshop-Leiter ein Amerikaner ist, wie Ernest Vaughan jr. im Jahr 2011, müsse man natürlich ein bisschen mehr Englisch verstehen, aber das sei in der Regel kein Problem.

Machen bei der Gospelfusion eigentlich nur Ratinger mit? Keineswegs, sagt Mitsängerin und Mitorganisatorin Astrid Sauer, und erklärt: "Die Teilnehmer kommen aus der ganzen Republik und teilweise auch aus dem Ausland. Das liegt weniger an der Werbung, die die hiesigen Veranstalter machen, sondern daran, dass die jeweiligen Referenten - wir hatten schon Schweden, Dänen und Amerikaner - das auf ihren Internetseiten veröffentlichen und dann auch Leute anziehen, die eben mit genau diesem Referenten einmal zusammen arbeiten wollen." Zweieinhalb Tage lang drehe sich dann für rund 200 Männer und Frauen alles ums gemeinsame Singen: "Das verbindet, egal woher die Leute kommen, wie alt sie sind und welche Vorbildung sie haben", betont Sauer, die selbst seit zehn Jahren bei "Singing Westside" mitmacht.

2015 werden Miriam Schäfer und Hanjo Gäbler innerhalb von zwei Tagen ein komplettes Konzertprogramm mit den Workshop-Teilnehmern einstudieren und dieses beim Abschlusskonzert am 1. März in der Stadthalle am Europaring vorstellen. Beide haben sich als Musiker, Sänger, Komponist und Chorleiter bereits in jungen Jahren einen Namen gemacht haben. Schäfer ist studierte Singer-Songwriterin, leitet den Chor "SoulTeens" und ist als Referentin und Solistin überall in Deutschland zu Gast. Gäbler arbeitet als Pianist und Produzent mit eigenem Tonstudio auch international, unter anderem mit Alicia Keys und Celine Dion. Beide Musiker haben Erfahrung in der Leitung von Workshops und werden in Ratingen zusammenarbeiten.

Eintrittskarten für das Konzert am 1. März gibt es ab Mitte Dezember in der Altstadtbuchhandlung auf der Lintorfer Straße.

(RP)
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