Ratingen Große Könner in St. Peter und Paul

Ratingen · Anlässlich der 8. Orgelwelten spielen Vincent Dubois und Marie-Andrée Joerger in der Kirche. Der Eintritt ist frei.

 Vincent Dubois ist kein Unbekannter in Ratingen: Im Jahr 2005 gastierte der damals 23-Jährige erstmalig in St. Peter und Paul.

Vincent Dubois ist kein Unbekannter in Ratingen: Im Jahr 2005 gastierte der damals 23-Jährige erstmalig in St. Peter und Paul.

Foto: Achim Blazy

Kirchenmusik an St. Peter und Paul unter Leitung von Kantor und Konzertorganist Ansgar Wallenhorst zählt bekanntermaßen zu den führenden Zentren deutschlandweit. Maßgeblich dazu beigetragen haben die sogenannten Orgelwelten. Und im Rahmen dieser Reihe werden Samstag "Mittsommerliche Schöpfungen" präsentiert.

Als "schönes Projekt" umschreibt Kantor Wallenhorst das bevorstehende Glanzlicht. Zu Gast sind Vincent Dubois mit seiner Lebens- und Musikpartnerin Marie-Andrée Joerger.

Das Gastspiel ist ein besonderes, und das nicht nur, weil Orgel und Akkordeon miteinander verknüpft werden, was absolute Rarität ist. Diese Orgelnacht, die inzwischen achte ihrer Art, wird von zwei absoluten Hochkarätern gestaltet. 2005, erinnert Wallenhorst, gastierte der damals 23-jährige Vincent Dubois erstmals in St. Peter und Paul, "inzwischen hat er eine glänzende Karriere gemacht", unter anderem wurde er zum Direktor des Conservatoire national supérieure in Straßbourg ernannt, ist Gastprofessor an der Michigan State University in den USA und seit Januar dieses Jahres nach einem internationalen Wettbewerb neu ernannter Titularorganist der Kathedrale Notre Dame in Paris.

Als "Ausnahmetalent" bezeichnet Ansgar Wallenhorst den 35-Jährigen. Mehrfach war er bereits in Ratingen, oft bediente er die Seifert-Orgel, doch erstmalig konzertiert er nun zusammen mit seiner Frau. "Wir freuen uns auf die beiden", denn auch die Akkordeonistin, ausgezeichnet mit internationalen Preisen und Professorin am Conservatoire und an der Academie supérieure in Straßbourg, ist ein Ass. Übrigens war es nicht nur Ansgar Wallenhorsts Wunsch, dass die Beiden auftreten mögen. Auch der Förderverein, der aus etwa 110 Mitgliedern besteht, äußert "deutlich Wünsche". Und so kam es zu der Einladung. "Verwandtschaftliche Nähe und doch starke Gegensätze" spricht Musiker Ansgar Wallenhorst Orgel und Akkordeon zu. Die Orgel habe Stimmen, die dem Akkordeon sehr ähnlich sind. "Da gibt es manches, was nah beieinander liegt. Und das macht den Reiz aus zu erkunden: War es das eine oder das andere?"

Andere Lagen und Sphären können im gemeinsamen Spiel erkundet werden, "die Orgel bildet einen Klangteppich, das Akkordeon ergänzt rhythmisch und impulsiv". Vom vorderen Spieltisch aus wird Vincent Dubois aktiv, zunächst als Solist. Dem Jahresthema "Schöpfung" entsprechend, bringt er Kompositionen von Bach, Mendelssohn, Duruflé, Verne und Widor zu Gehör.

Etwa 45 Minuten werden diese Beiträge dauern, moderiert mit einführenden Worten durch den Kantor.

Nach einer Pause bei Croissants und Wein wird der Abend im zweiten Teil mit dem zunächst ebenfalls solo gestalteten Programm durch Marie-Andrée Joerger fortgesetzt.

Leicht impressionistisch inspiriert legt sie mit Interpretationen französischer Zeitgenossen los, ehe dann die von Richard Galliano verfasste jazzige Sonate für Orgel und Akkordeon vorgetragen wird.

Das wird, verspricht Ansgar Wallenhorst, eine "gewaltige Schöpfung zeitgenössischer Musik".

Der Eintritt zum Konzert ist frei.

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