Kreis Mettmann Grünkohl - Superfood aus der Region

Kreis Mettmann · Schon die alten Römer schätzten das Gemüse - als Heilpflanze. Die Saison des Kohls dauert noch bis in den März.

 Grünkohl wird gern zusammen mit deftigen Fleisch- oder Mettwurstzugaben serviert.

Grünkohl wird gern zusammen mit deftigen Fleisch- oder Mettwurstzugaben serviert.

Foto: Stade

Bis März noch hat der Grünkohl Hochsaison. Als heimisches Wintergemüse kennen ihn die meisten vor allem "klassisch bürgerlich", das heißt, mit Kartoffeln verkocht und mit reichlich deftigen und fettreichen Beilagen, wie Speck und Mettwürsten. So wird er derzeit auch in vielen Restaurants angeboten. Das Restaurant "Becherhus" in Haan lädt mit einer Tafel am Eingang direkt zum "Grünkohl mit Mettwurst" ein. "Das ist ein klassisches Eintopfgericht, das wir jedes Jahr auf der Karte haben", erklärt Küchenchef Peter Honnef. "Wir sind ein Klassiker in Haan und das ruft nach Klassikern."

Eine lange Tradition hat der Grünkohl als Wintergemüse, so wie andere Kohlsorten. "Rosenkohl, Weiß- und Rotkohl lassen sich gut lagern", weiß Honnef, "aber Grünkohl steht im Winter noch frisch auf den Feldern." Das kommt daher, dass Grünkohl auch bei Frost und Schnee noch wächst. "Deshalb wird er auch gerne 'König des Winters' oder 'Rheinische Palme' genannt", erzählt Honnef. Das Monheimer Restaurant und Hotel "Zum Vater Rhein" hat gleich mehrere Grünkohl-Gerichte auf der Karte stehen. "Wir bieten ein Grünkohlsüppchen an", erzählt Jennifer Schlager, "außerdem gibt es Grünkohl mit Mettwurst und Speck oder wahlweise mit Kassler oder mit Hacksteak." Die Auswahl würde von den Gästen sehr geschätzt. Manche Restaurants organisieren auch Grünkohl-Events, so wie das Hildener Restaurant "Landpartie im Fachwerk". "Wir haben derzeit keinen Grünkohl auf der Karte, aber am kommenden Donnerstag gibt es ein Grünkohl-Event bei uns", verrät Chef Thomas Klocke-Herpe. Dann gibt es zu den gewohnten Öffnungszeiten "Grünkohl, so viel man mag". Als Beilagen hat Thomas Klocke-Herpe nicht nur die klassischen Mettwürste oder Kassler im Angebot, sondern auch Spanferkel-Haxen. "Wir machen das zum ersten Mal, um unseren Gästen einmal etwas anderes zu bieten", so Klocke-Herpe. Doch Grünkohl eignet sich nicht nur für die klassischen Gerichte, wie Sven Lucht vom Naturkostladen "Rheinkiesel" in Langenfeld weiß: "Man kann aus Grünkohl auch ein sehr leckeres Pesto zaubern, mit Walnüssen, das ist dann richtiges Brainfood." Außerdem lassen sich auch gesunde und wohlschmeckende Smoothies herstellen. "Zum Beispiel mit Banane", verrät Lucht. Die Blätter im Ofen getrocknet und mit Salz gewürzt, ergibt äußerst gesunde Grünkohl-Chips. Auch der Naturkostladen hat Grünkohl im Angebot, natürlich aus der Region. "Vor allem die geschnittene Ware ist gefragt", sagt Lucht. Hier ist der Strunk bereits entfernt und zeitaufwendiges Putzen und Schneiden entfällt, genauso wie der Biomüll. "Grünkohl ist eine basische Gemüsesorte", weiß der Bioladen-Betreiber. "Es enthält viel Kalzium, Eisen, Vitamin K, pflanzliches Eiweiß und Antioxydanzien." Schon zu Zeiten der Römer wurde Grünkohl als Heilmittel benutzt, nicht nur innerlich. "Es wurde auch auf Wunden gelegt", erzählt Sven Lucht. Obwohl heute alle möglichen Gemüsesorten aus aller Welt verfügbar sind, seien die Werte des Grünkohls nicht zu unterschätzen. "Grünkohl ist eine gute Prophylaxe gegen Erkältungen", weiß Lucht. "Grünkohl ist Superfood, das hier auf den rheinischen Äckern wächst."

(RP)
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