Ratingen Gute Ideen für jeden Typ und jede Farbe

Ratingen · RP-Serie "Echt schön": Sieben Frauen wollten von Expertin Anke von Garrel wissen, welche Tricks sie für das perfekte Make up hat.

Ratingen: Gute Ideen für jeden Typ und jede Farbe
Foto: Blazy, Achim (abz)

Wer in seinem Job gut aussehen muss, aber keine Zeit für unendlich lange Anmal-Sitzungen hat, steht beim Thema "Perfekt geschminkt in Beruf und Alltag" vor einer schönen Herausforderung. "Make up soll uns ein gutes Gefühl geben, also Schönes hervorheben, ohne uns verfremdet aussehen zu lassen.", sagt Anke von Garrel. Die Farb- und Typberaterin gibt seit zehn Jahren Kurse wie diesen VHS-Workshop. Diesmal sitzen die glorreichen Sieben im Seminarraum. Die Gründe, mitzumachen, sind vielfältig. Anna (20) ist bislang eher ungeschminkt durchs Leben gelaufen und hat den Kurs geschenkt bekommen, Lisa (28) findet, dass die Augen an ihr das Beste sind "und die möchte ich intensiver betonen", Dagmar (50) und Ute (45) erhoffen sich "neue Inspirationen", manche müssen wegen unübersehbarer Hautrötungen "etwas tun", Falten und Schlupflider sind natürlich ein Thema, andere stehen hobby-mäßig auf der Bühne, "da braucht das Gesicht besondere Ausdruckskraft". Und natürlich sollen die Verschönerungsmaßnahmen prima halten, die Haut nebenbei pflegen und nicht den Gegenwert eines Kleinwagens kosten.

"Weniger ist mehr", erfahren die Schülerinnen. Das gilt für die Intensität, in der Lippenstift, Kajal, Mascara & Co. Verwendung finden, aber auch die generelle Anzahl der Produkte. "Wichtig ist die richtige grundsätzliche Pflege", Wasser allein reicht bei den Umweltbelastungen nicht, ein Gesichtswasser sollte benutzt werden, aber Trick 17 ist die Verwendung eines Mikrofasertuchs. Jutta (48) zückt Block und Stift und macht sich Notizen, Alina (48) amüsiert sich über die Idee den "Fensterlappen fürs Gesicht zu nehmen".

Wer regelmäßig peelt oder eine seinem Hauttyp entsprechende Maske auflegt, erzielt ein besseres Hautbild, Augencreme wird mit dem Ringfinger eingeklopft, und will man neue Cremes am eigenen Gesicht ausprobieren, sollte man "am nächsten Tag besser nichts vorhaben. Falls was schiefgeht", wie Anke von Garrel sagt.

Dann wird es ernst. Jutta darf für die Grundierung, Modell sitzen. Das Ergebnis "fühlt sich gut an", wie sie sagt. Und schaut "klasse" aus, wie die anderen bestätigen. Natürlich ist Schminken kein Buch mit sieben Siegeln, sondern eine Frage der Übung. Concealer hat die gute, alte Abdeckcreme abgelöst, übertüncht aber noch immer alles, was unsichtbar werden soll. Grüne Creme hilft gegen rote Flecken, "keiner will aussehen wie ein Alien", die verbleibenden sechs gucken und staunen, "das kriege ich bei mir nie hin" oder "verblüffend" lauten die Kommentare. Brav versuchen anschließend alle, entlang des sogenannten feuchten Treppchens, wie die Schminklehrerin eine Partie am Auge nennt, Kajal hinzumalen. Auch der richtig dosierte Schwung, mit dem die Banane - eine Art Rundbewegungg zur Platzierung des Lidschattens - angewendet wird, will gelernt sein. Der Zufriedenheitsgrad ist unterschiedlich. Anna wirft sich zwar scheue, aber bewundernde Blicke im Handspiegel zu, Dagmar dagegen ist mit den "Waschbärenaugen" unglücklich. Ebenso wichtig wie Übung ist das richtige Handwerkszeug. Pinsel in verschiedenen Stärken, Schwamm und Watteträger gehören zur Ausrüstung unbedingt dazu. Ebenso aber auch Mut und ein Plan B. Alina findet sich nach der Grundierung etwas bleich. "Das ist nicht schlimm, nehmen Sie dunkleren Mineralpuder zur Fixierung". Ute hingegen hat viel zu großzügig ihr bewegliches Augenlid bis oben in die Falte mit Lidschatten eingeschmiert. Das Zuviel trägt sie nun mit einem Wattestäbchen ab. Das Ergebnis nach drei Stunden Kurs: "Ich hätte nicht gedacht, dass ich ein Typ für so dunkle Farben bin", wundert sich Lisa. "Hoffentlich lässt mich mein Mann nachher noch in die Wohnung", witzelt eine andere. Einigkeit herrscht vor allem bei einem: "Das war erst der Anfang. Zuhause werde ich nun schön ausprobieren."

(RP)
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