Heiligenhaus Hauptstraße: Der Streit geht weiter

Heiligenhaus · Anwohner fürchten Kostenlawine und stellen Fragenkatalog auf - Blitztermin mit dem Bürgermeister morgen Abend.

 Zankapfel Hauptstraße: Nach der Sanierung zwischen Rathausplatz und Kirchplatz soll es jetzt in Richtung Osten. In gut drei Wochen, nach dem Frühlingsfest, soll der Startschuss für den zweiten Bauabschnitt fallen. Die Arbeiten sind ausgeschrieben. Anwohner tragen laut Gesetz einen Teil der Ausbaukosten. Einige von ihnen bezweifeln den Sinn des Aufwands.

Zankapfel Hauptstraße: Nach der Sanierung zwischen Rathausplatz und Kirchplatz soll es jetzt in Richtung Osten. In gut drei Wochen, nach dem Frühlingsfest, soll der Startschuss für den zweiten Bauabschnitt fallen. Die Arbeiten sind ausgeschrieben. Anwohner tragen laut Gesetz einen Teil der Ausbaukosten. Einige von ihnen bezweifeln den Sinn des Aufwands.

Foto: Achim Blazy

Vor Ostern kommt ins Thema "Hauptstraße, 2. Bauabschnitt" keine Spur von Ruhe. Zu groß ist die Unruhe unter den 60 bis 70 Anliegern, die nach Ende der Bauarbeiten eine Kostenlawine auf sich zukommen sehen (unsere Zeitung berichtete). Es geht nach derzeitigem Stand um 1,3 Millionen Euro. Das wären die Anwohneranteile, berechnet nach dem Kommunalabgabengesetz (KAG). Dass Druck auf dem Kessel ist, verdeutlich schon ein Termin. Am morgigen Gründonnerstag, 19.30 Uhr, trifft sich Bürgermeister Heinisch mit Betroffenen im Ratskeller. Dort wird es um einen Fragenkatalog der Anwohner gehen.

Monika Milz und Merle Lotz sind die Sprecherinnen der Bürger-Interessengemeinschaft. Sie haben den Termin vereinbart, nachdem in mehreren Runden zuvor offenbar nicht alle Unklarheiten aus dem Weg geräumt wurden. In der vergangenen Woche hatte der CDU-Stadtentwicklungsfachmann Manfred Gries bereits im Pfarrzentrum St. Suitbertus über den Stand der Dinge informiert. Seither sind weitere offene Briefe an Rat und Verwaltung geschrieben worden.

Für Lothar Nuthmann (Bündnis 90 / die Grünen) stellt sich die Lage derzeit so dar: Die Gründung der IG habe deutlich gemacht, dass "die überwiegende Mehrheit der Betroffenen einen Umbau in der beschlossenen Form ablehnt. Wenn ein Ausschuss eine Bürgerbeteiligung beschließt und diese als Ergebnis eine Ablehnung der beschlossenen Umbauplanung ergibt, kann er diese nicht einfach weiterverfolgen", kommentiert der Ratsherr. Die Bürgerbeteiligung war im Dezember vergangenen Jahres beschlossen worden, die zugehörige Veranstaltung ende Februar über die Bühne gegangen. Nuthmanns Antrag an den Hauptausschuss: Die Planung soll nebst neuer Bürgerbeteiligung neu beginnen. In einer weiteren Anfrage thematisiert Nuthmann einen aus seiner Sicht verwunderlichen Umstand: "Der 1. Bauabschnitt der Hauptstraße ist seit ca. 9 Monaten optisch fertiggestellt. Die Stadt ist in einer prekären Haushaltssituation und es gibt Hinweise darauf, dass die Betroffenen nicht davon ausgehen zu Zahlungen nach dem KAG herangezogen zu werden." Auch hier solle zügig Klarheit geschaffen werden.

In ihrem offenen Brief macht Eva- Maria Merz klar, worum es ihr und weiteren Anliegern geht. Man benötige keinen "Luxusboulevard" außerhalb des Zentrums, sondern eine Straße, die in ihrer Funktion allen Bereichen gerecht wird. "Das wird mit der heutigen Straße durchaus erreicht." Man sei generell zufrieden mit der verkehrsärmeren Hauptstraße, wie es sie seit dem Bau der Umgehung Westfalenstraße gebe. Zudem gebe es auch genügend Parkplätze.

In einem weiteren offenen Brief stellt Ulrike Wolf die Planung ebenfalls in Frage. Sie selbst rechne mit einer Kostenbeteiligung von rund 30 000 Euro. Zusätzlich erhebt sie schwere Vorwürfe: "Mir scheint, es wird mit den Eigentümern gespielt und die Wahrheit nicht richtig dargestellt. Pläne werden verschleiert und uns im Nachhinein vorgeworfen, wir hätten uns besser informieren sollen." Wolf plädiert für eine "vernünftige Lösung" , die nicht nur die Stadtverwaltung, sondern auch die Eigentümer zufriedenstelle.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort