Ratingen Heimatverein kürt schönsten Balkon

Ratingen · Was die Aktiven traurig macht: Der Garten der Paul-Maar-Schule, mit großem Einsatz eingerichtet, ist total verrottet.

 Wer hat die den schönsten Balkon? In der Straße Am Rott wurden (von links) Wolfgang Kutsch, Edmund Fichtenberg, Gerda Kronenberg, Edith Uhlemann und Dietmar Wurtzel fündig.

Wer hat die den schönsten Balkon? In der Straße Am Rott wurden (von links) Wolfgang Kutsch, Edmund Fichtenberg, Gerda Kronenberg, Edith Uhlemann und Dietmar Wurtzel fündig.

Foto: achim blazy

Freud' und Leid liegen bei den Tiefenbroichern eng beisammen, die sich im Verein für Gartenbau und Heimat stark machen: Einerseits sind sie für manches bunte oder grüne Biotop verantwortlich, andererseits versuchen sie unermüdlich, der Witterung, den Schädlingen und dem Desinteresse zu trotzen. Jetzt zog der Vorstand an Vorgärten und Balkons entlang, gab Punkte und ermittelte die schönsten: Das absolute Paradies in Form eines Balkons gab es Im Rott 6a, der attraktivste Vorgarten blüht vor der Gerhart-Hauptmann-Straße 53. Die Gärtner werden mit je 50 Euro bedacht.

Der Vorgarten-Balkon-Wettbewerb ist nur eine der Aktivitäten, mit denen die Vereinsgärtner unterwegs sind - und das nicht mal überall willkommen. Es gibt Häuser, bei denen die Freizeitgärtner sie abschmettern und ihnen klarmachen "Das tun wir nur für uns, da brauchen wir keine Aufmerksamkeit". Andere Bewohner in West und Tiefenbroich wiederum pflanzen, jäten, gießen und düngen auf Teufel komm raus, damit ihr Refugium Punkte bekommt.

Als der Vorstand, dem Dieter Wurzel, Edmund Fichtenberg, Gerda Kronenberg und Edith Uhlemann angehören und dem Wolfgang Kutsch vorsitzt - als der nun im Quartier unterwegs war, gab es viel Schönes zu sehen. Auch Vorjahressieger glänzten erneut. Doch ein Ziel ist es schließlich, dass immer mehr Nachbarschaften mit ansprechendem Bewuchs den beiden Stadtteilen ein freundliches Aussehen verschaffen. Bei der diesjährigen Beurteilung zum Beispiel hätte ein Teilnehmer maximal 50 Punkte von den fünf Juroren bekommen können; man lag in der Beurteilung schließlich so nah beieinander, dass der Sieger 46 Punkte bekam, der Zweitplatzierte 45 Punkte und dass auf dem dritten Platz drei Gärten mit je 41 Punkten landeten. Den Vorsitzenden Wolfgang Kutsch und andere Mitstreiter macht es traurig, dass der Schulgarten der Paul-Maar-Schule, der einmal mit großem Einsatz - auch finanziellem - eingerichtet worden ist, nun total verrottet, dass die gemeinsam angepflanzten Kürbisse vergammeln, weil offenbar kein Plan fürs Gießen zustande gekommen ist. Auch das ist ein Vorhaben, das Schüler nicht allein hinbekommen. Vor allem, wenn sie noch in eine Grundschule gehen.

Die Pflege der Baumscheiben auf der Jägerhofstraße mag die Stadt mit Hinweis auf langjährige Verträge mit Fremdfirmen nicht aus der Hand geben. "Und überhaupt sind die Beete in der Innenstadt schöner bepflanzt und besser gepflegt", meint Kutsch, und: "Wir hatten hier eine Art Wildwiese, aus denen die schönen Pflanzen ruckzuck herausgerissen worden sind." Dennoch liegen die schönen Gehölze und prachtvollen Blumen den Vereins-Gärtnern am Herzen. Und irgendwie geht doch immer noch was an gedeihlicher Zusammenarbeit.

(RP)
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