Homberg/Kreis Heimische Händler verkaufen mehr Eier

Homberg/Kreis · Infolge des Skandals um verseuchte Eier aus Holland läuft das Geschäft mit regionalen Produkten bestens.

Mettmann Auf dem Buscherhof in Ratingen-Homberg gab es auch gestern frische Eier zu kaufen. Der Hof der Familie Buscher ist Bioland-zertifiziert. Chemische Desinfektionsmittel kämen dort gar nicht zum Einsatz, erklärt Michael Buscher. Zur Hühnerpflege "benutzen wir reines Gesteinsmehl aus den Kalkwerken", sagt der Landwirt.

Dazu heißt es in den Bioland-Richtlinien: "Bei der Schädlingsbekämpfung ist jederzeit auszuschließen, dass Bioland-Produkte mit unerlaubten Stoffen (z.B. Pestizide) in direkten oder indirekten Kontakt kommen. Grundsätzlich ausgeschlossen ist die Anwendung von Pestiziden und Desinfektionsmitteln, die gesundheitsgefährdende Wirk- bzw. Inhaltsstoffe, insbesondere persistente oder karzinogene Stoffe, enthalten."

Buschers derzeit 3000 Hühner leben in mobilen Ställen und sind tagtäglich an der frischen Luft. Die drei fahrbaren Stallungen werden regelmäßig versetzt. In den Ställen finden die Hühner Wasser, Futter, Schlafgelegenheiten für die Nacht und bequeme Nester.

Seit dem die Nachrichten über verseuchte oder möglicherweise belastete Eier im Umlauf sind, ist bei Michael Buscher die Nachfrage nach seinen Bioland-Eier deutlich gestiegen. Die verkauft der Landwirt übrigens nicht nur auf dem eigenen Hof. In Ratingen vertreiben auch der Bauernmarkt Benninghoven im Schwarzbachtal und der Bioladen "Garten Eden" in der Innenstadt die Produkte vom Bioland-Hof in Homberg.

Außerdem sind die Eier auch auf verschiedenen Wochenmärkten zu bekommen, wie in Mettmann am Marktstand Gut Katers und in der "Grünen Kiste" Seit neuestem sind die Buscher-Produkte auch auf dem Carlsplatz in der Düsseldorfer Altstadt zu haben.

Auf Gut Aue bei Mettmann hat das Veterinäramt die Eier kontrolliert. "Alles in Ordnung, keine Beanstandungen", sagt Monika Huber. Trotzdem stehe das Telefon nicht still. Viele Kunden seien verunsichert und fragten, ob man überhaupt noch Eier essen könne. Sie versuche aufzuklären und berichte über die Gefahr für Kleinkinder. "Doch Kleinkinder essen ja ohnehin nicht viele Eier." Peter Huber betont, dass er definitiv diese Mittel nicht einsetzt. "Ich weiß, dass es so etwas gibt, aber nicht bei uns. Unsere Eier sind sauber.." Die Familie Huber hält seit über 40 Jahren Legehennen. Seitdem gelte der Grundsatz: Beste Qualität und Sicherheit für ein hochwertiges Produkt. Die frisch gelegten Eier werden jeden Morgen sortiert und im Hofladen tagesfrisch angeboten. "Seit 1993 stellen wir unser Hühnerfutter aus eigenem Getreide selbst her", sagt Doris Huber.

400 Legehennen hält Franz-Peter Schmitz auf Gut Ehlenbeck in Haan-Gruiten, und in diesem Jahr blieb sein Bestand von der Hühnermilbe bislang weitestgehend verschont. Man müsse schon viel tun, um Hühner vor dem Schädling zu schützen, erzählt er. Er selbst setzt auf einen hohen Einstreu mit Hobelspänen oder Leinstroh. Außerdem bietet er seinen Hühnern Sand an, mit dem sie ihr Federkleid putzen können.

(RP)
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