Kreis Mettmann Herbst und Winter: Diese Jacken sind in

Kreis Mettmann · Was man beim Multifunktionsjacken-Kauf beachten sollte und wie man die High-Tech-Textilien pflegt.

 "Damit Multifunktionsjacken ihre volle Leistung entfalten können, dürften darunter keine Baumwoll-Sachen getragen werden", sagt Silke Krull.

"Damit Multifunktionsjacken ihre volle Leistung entfalten können, dürften darunter keine Baumwoll-Sachen getragen werden", sagt Silke Krull.

Foto: rm-

Expedition Fußgängerzone: Sobald die Blätter fallen, rüsten Flaneure jeden Alters auf. Zentrales Bekleidungsstück im Stadt-Dschungel ist die Multifunktionsjacke. Den top-modischen Schutzschild gegen Kälte und Nässe lassen sich manche Verbraucher viele hundert Euro kosten und greifen zur Hightech-Ware. Doch bei einem Jackencheck der Stiftung Warentest im Jahr 2012 gaben zahlreiche renommierte Marken vorzeitig auf.

Nur zwei Exemplare wurden mit gut bewertet; Hauptkritikpunkte damals: Die mit "mangelhaft" belegten Exemplare ließen Regenwasser viel zu schnell durch - und Körperdunst schlug sich innen nieder anstatt nach außen abgeführt zu werden. Zu viel versprochen? Silke Krull von Intersport in Langenfeld will das so nicht stehen lassen: "Damit Multifunktionsjacken ihre volle Leistung entfalten können, dürften Verbraucher auch darunter keine Baumwoll-T-Shirts oder Pullover oder Unterwäsche tragen."

Denn diese Fasern saugen den Schweiß auf, anstatt ihn schnell nach außen abzugeben. Und ein klatschnasses T-Shirt auf der Haut fühle sich eben extrem unangenehm an; dafür könne dann aber die Multifunktionsjacke nichts. Die Expertin, die für den Einkauf von Textilien zuständig ist, rät den Kunden zum Augenmaß. Es sei schließlich ein Unterschied, ob man zur Shoppingtour durch die City aufbreche oder auf eine mehrstündige Wanderung gehe. Womit alle Hersteller werben: die Wassersäule. Der Druck von 10.000 mm Wassersäule sei ungefähr so, als habe man zehn Meter Wasser über sich, sagt Textilexperte Hendriek Beier vom sächsischen Textilforschungsinstitut in Chemnitz. Er hat unlängst Multifunktionsjacken für ein TV-Magazin getestet. Beier sagt, bei einem normalen Gebrauch im Regen werde kein Träger merken, ob eine Jacke eine Wassersäule von 4000 oder 10.000 Millimetern schaffe. Wichtiger als die technische Angabe sei die Verarbeitung der Jacke, sagt auch Silke Krull: "Damit eine Jacke wirklich wasserdicht ist, müssen alle Nähte von innen mit einem Klebeband abgedichtet sein." Auch die Verarbeitung und Abdeckung des Reißverschlusses haben sich bei Regen-Tests als Schwachstellen gezeigt.

Um die Kundschaft warm und trocken durch Herbst und Winter zu bringen, lassen sich Hersteller ständig etwas Neues einfallen. So gibt es mittlerweile ganze Baukastensysteme, mit deren Hilfe eine Multifunktionsjacke nach Belieben an das Wetter angepasst werden kann. Zur wasserabweisenden, winddichten äußeren Hülle können eine gesteppte Innenjacke, eine Weste, Fleece- oder Strickfleece-Teile per Rundum-Reißverschluss eingefügt werden. Wer auf der Höhe der Mode sein will: In Herbst und Winter 2015/16 sind eher gedeckte Farben in: dunkelblau, oliv, braun. Zudem, so Krull, gebe es derzeit eher längere, Parker-ähnliche Jacken.

(RP)
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