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Lintorf Abschied nehmen vom geliebten Tier

Lintorf · "H.j.K. - Heimkehr jeglicher Kleintiere" - so heißt ein besonderes Geschäft auf dem Konrad-Adenauer-Platz in Lintorf.

 Links: Heinz-Jürgen Korbmacher mit einigen Urnen-Exemplaren.

Links: Heinz-Jürgen Korbmacher mit einigen Urnen-Exemplaren.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Vor etwa acht Jahren eröffnete Unternehmensberater Heinz-Jürgen Korbmacher zunächst nur im Internet ein Geschäft für Tierurnen, -särge, und -grabmale sowie Informationen rund um das Thema Tierbestattung. Als das Geschäft florierte und sich die Gelegenheit ergab, in Lintorf ein Ladenlokal zu erwerben, schlug er zu. Laut seinen Angaben ist es derzeit das einzige Geschäft dieser Art in Ratingen. Seine Kunden kommen aus einem Umkreis von 30 bis 40 Kilometern.

Wenn in Deutschland ein Tier verendet, ist es- rechtlich gesehen - "Abfall und muss entsorgt werden", für Tierliebhaber eine schreckliche Formulierung. Einzelne kleinere Tiere wie den Wellensittich oder das Meerschweinchen darf man durchaus im eigenen Garten unter einer dicken Erdschicht begraben. Doch was geschieht mit größeren Tieren oder wenn der Halter keinen Garten besitzt?

Immer mehr Tierliebhaber lassen sich über alternative Möglichkeiten beraten und beauftragen einen Tierbestatter mit der Beerdigung ihrer verstorbenen Haustiere auf speziellen Tierfriedhöfen (mit mehr oder weniger gepflegten Gräbern, wie auf einem Friedhof für Menschen) - oder mit der Einäscherung ihrer Lieblinge in speziellen Tierkrematorien, um dann die Asche mit nach Hause zu nehmen und in Urnen aufzustellen.

Denn für die meisten ist es ein unvorstellbarer Gedanke, Hansi, Rocky, Mohrle oder Goldie nach ihrem Tod einer Tierverwertungsanlage zu überlassen, wo die Tiere mit Schlachtabfällen zu Schmierstoffen und Kosmetika verarbeitet werden. Sie wünschen sich einen würdevolleren letzten Weg, schließlich war der verstorbene Liebling meist ein langer und treuer Begleiter und nicht selten ein richtiges Familienmitglied.

Heinz-Jürgen Korbmacher bietet in Ratingen und Umgebung Hilfe und Informationen rund um das Thema Tierbestattungen an. "Wir holen die verstorbenen Tiere zeitnah beim Kunden oder Tierarzt ab und bringen die Kadaver in ein Krematorium nach Gummersbach. Nach etwa acht bis zehn Tagen erhalten wir die Asche zurück. Der Kunde kann sich dann eine Urne aussuchen, in der er die Überreste seines Haustieres aufbewahren möchte. Wir vermitteln aber auch Tierfriedhöfe", erklärte Korbmacher. Es gibt Urnen in allen Größen und Formen (25 bis 650 Euro) , wie zum Beispiel für trauernde Katzenliebhaber Urnen in Form einer Katze.

Besonders beliebt seien aber auch Fotorahmen, deren Standfuß eine Urne ist. Kleinere Aschemengen können in Schmuckanhängern (20 bis 500 Euro) aufbewahrt werden. Auf Anfrage kann man sogar die Asche oder einzelne Tierhaare zu einem Diamanten pressen lassen, was in der Fertigung allerdings etwa ein halbes Jahr dauert und etwas kostspieliger ist (etwa 1500 bis 2000 Euro) . Grabsteine, - kreuze sowie Tiersärge (20 bis 300 Euro) runden das Angebot an Tiererinnerungen ab.

Korbmacher betont: "Der Kreis Mettmann ist einer der heimtierreichsten Kreise in NRW. Der Trend, das verendete Haustier einzuäschern und in einer Urne aufzubewahren, nimmt stetig zu. Wir verkaufen zur Zeit so um die 40 bis 50 Urnen die Woche. Es sind nicht nur ältere Menschen, die bei uns vorbeischauen, sondern Tierfreunde aller Altersklassen. Das kurioseste Tier, das von uns zu einem Krematorium gebracht wurde, war eine vogelspinnengroße Spinne aus einem Terrarium. Ansonsten sind es Hunde, Katzen und Vögel."

(RP)
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